Klimaschutz

2022 unter den drei wärmsten der Messgeschichte

2022 ist eines der drei wärmsten Jahre der 256-jährigen Messgeschichte und war auch bei den trockensten Jahren im Spitzenfeld.

Lydia Matzka-Saboi
Mit voranschreitender Klimakrise wird es immer heißer. Das vergangene Jahr war eines der wärmsten und trockensten.
Mit voranschreitender Klimakrise wird es immer heißer. Das vergangene Jahr war eines der wärmsten und trockensten.
ANNE-CHRISTINE POUJOULAT / AFP / picturedesk.com

Das Jahr 2022 brachte viele deutlich zu warme Phasen und reiht sich bei der Klimabilanz in den Rekordlisten weit vorne ein, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). "Berücksichtigt man die Prognose bis Jahresende dann liegt 2022 im Tiefland Österreichs zumindest auf Platz 3 in der 256-jährigen Reihe der wärmsten Jahre der Messgeschichte, gleichauf mit 2019", sagt Alexander Orlik von der ZAMG, "auch Platz 2, gleichauf mit 2014, ist noch möglich. An der Spitze liegt weiterhin 2018."

Auf den Bergen Österreichs war 2022 zumindest das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte (gemeinsam mit 2015). Je nach tatsächlichem Verlauf der letzten Dezembertage ist aber auch noch Platz 1 möglich (gleichauf mit 2020).

An einigen Wetterstationen der ZAMG ist 2022 sogar das wärmste Jahre der Messgeschichte. Neue Rekorde zeichnen sich zum Beispiel für Klagenfurt, Kufstein, Lienz und Obergurgl ab sowie für den Patscherkofel und die Villacher Alpe.

Rangliste, Abweichungen zum Mittel 1961 bis 1990 in Grad Celsius.
Rangliste, Abweichungen zum Mittel 1961 bis 1990 in Grad Celsius.
APA-Grafik / picturedesk.com

Trend zu einem immer wärmeren Klima

Im Jahr 2022 überwogen wie schon in den Vorjahren die Phasen mit ungewöhnlich hohen Temperaturen und es gab nur wenige deutlich zu kalte Abschnitte. Vor allem wenn man das Jahr 2022 mit dem Klimamittel 1961-1990, das noch nicht so stark von der menschengemachten Klimaerwärmung betroffen war, vergleicht, tritt dieser Umstand deutlich hervor, berichtete die ZAMG. Die Temperaturabweichung zum Mittel 1991-2020 beträgt plus ein Grad Celsius und zum Mittel 1961-1990 plus 2,3 Grad Celsius.

Am wärmsten war es am 5. August in Seibersdorf in Niederösterreich, hier wurden 38,7 Grad gemessen. Am kältesten war es am 12. Dezember am Brunnenkogel in Tirol auf 3.437 Meter, die Temperatur betrug da minus 24,9 Grad. Kältepol in einem bewohnten Ort war St. Jakob im Defereggental in Osttirol. Am 13. Dezember 2022 sank die Temperatur dort auf minus 21 Grad Celsius.

 Lesen Sie auch Leben in Zeiten der Klimakrise >>>

2022 bestätigte somit den Trend zu einem immer wärmeren Klima. Unter den 25 wärmsten Jahren der Messgeschichte sind fast nur Jahre der jüngeren Vergangenheit: 2018, 2014, 2022, 2019, 2015, 2020, 1994, 2007, 2016, 2000, 2002, 2008, 2017, 2011, 2012, 2009, 1822, 2013, 1992, 1797, 2003, 2021, 1811, 1794, 1998 (Auswertung HISTALP-Tiefland).

Zu trocken und heiß

Das Jahr 2022 war außerdem größtenteils zu trocken. In der österreichweiten Auswertung liegt die Niederschlagsmenge heuer um 15 Prozent unter dem vieljährigen Mittel. 2022 ist damit eines der 15 trockensten Jahre der Messgeschichte. An einigen wenigen Wetterstationen der ZAMG ist 2022 sogar das trockenste Jahr seit Messbeginn, zum Beispiel in Eisenstadt. Dort fiel 2022 mit bisher 415 Millimeter (Abw. -40 %) um 50 Millimeter weniger Niederschlag als im bisher trockenstem Jahr 1952.

Im Südosten des Landes (Unterkärnten, West-, Südost und Oststeiermark und Burgenland) gab es nur im September überdurchschnittliche Niederschlagsverhältnisse. Normale bis leicht überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gab es 2022 nur in wenigen Regionen, wie im Gebiet vom Mühlviertel und Waldviertel bis zur nördlichen Obersteiermark und im Westen Vorarlbergs.

Reich an Sonnenschein gestaltete sich das Jahr 2022 im Westen und Süden des Landes. Vor allem in Vorarlberg, im Tiroler Unterland, in Osttirol und in den Kärntner Gebieten entlang und südlich der Drau schien die Sonne, im Verhältnis zum Klimamittel 1991-2020, um fünf bis 15 Prozent länger. Österreichweit schien im Mittel die Sonne um sechs Prozent länger und damit ist das Jahr 2022 das achtsonnigste der vergangenen 98 Jahre.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS