Ein großer Erfolg für die Ermittler: Am Montag luden die Bundespolizeidirektion München, die Landespolizeidirektion Oberösterreich und das Bundeskriminalamt Wien zu einer gemeinsamen Pressekonferenz nach Passau. Thema: der Schlag gegen einen gigantischen Schlepper-Ring.
Es war ein grenzüberschreitendes Ermittlungsverfahren der Beamten: Den ersten Hinweis auf das kriminelle Netzwerk gab es schon am 17. Oktober 2023 an der Grenze zu Bayern. Dort entdeckten Polizisten einen Wagen, darin vier Türken – unter anderem ein Baby – und zwei syrische Schlepper.
"Die Auswertung der sichergestellten Mobiltelefone der Tatverdächtigen ergab eine weit verzweigte Schleuserstruktur", so die Polizei. Im Zuge der einjährigen Ermittlungen wurden mindestens 30 Tatverdächtige identifiziert.
Der Preis für die Fahrt ins Ungewisse? Zwischen 800 und 1.500 Euro pro Person. Insgesamt soll die Gruppe rund vier Millionen Euro verdient haben. Dann kam alles ans Licht: Die Bande, die von der serbisch-ungarischen Grenze aus operierte, soll nachweislich über 2.000 Personen nach Europa geschleppt haben.
Die Folge: Mehrjährige Haftstrafen für die Schleuser auf deutscher und österreichischer Seite. Im November verurteilte das Landgericht Passau den Haupttäter. Weitere Mitglieder wurden ebenfalls zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Einige Mittäter befinden sich noch in Untersuchungshaft oder werden international gesucht.
Die Schlepperbande machte sogar in den sozialen Medien Werbung für ihre illegalen Aktivitäten. Die Polizei präsentierte ein Video, in dem die Gruppe "Kurdo" zu sehen war – darauf waren Migranten zu sehen, die offensichtlich zufrieden mit den Dienstleistungen der Schlepper waren.