"Sanfter Betrüger"

200 Fälle! Entflohener Häftling ergaunerte Millionen

Einmietbetrug, verkaufte Leasing-Autos und Co. Ein Italiener soll in Österreich und Deutsche seit seiner Haft-Flucht hunderte Delikte begangen haben.

Newsdesk Heute
200 Fälle! Entflohener Häftling ergaunerte Millionen
Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen. (Symbolbild)
Getty Images

Es waren zwei Einmietbetrügereien in Villach, die Kärntner Polizei auf die Fährte des Italieners brachten. Im Zuge der weiteren Erhebungen stellten die Beamten fest, dass auf den Verdächtigen innerhalb einer Woche drei Fahrzeuge zugelassen wurden. Diese wurden Ende Oktober per Leasingvertrag finanziert, anschließend aber nach Italien verbracht.

Eines dieser Fahrzeuge wurde bereits in Italien weiterverkauft, für die beiden anderen Fahrzeuge wurden noch Käufer gesucht. Eine Nachfrage der Polizei bei den italienischen Kollegen bezüglich der Person, auf die die Leasingverträge ausgestellt wurden, verlief vorerst negativ. Der vorgelegte Ausweis war offenbar in Italien als gestohlen zur Fahndung ausgeschrieben.

Weitere Ermittlungen

Im Zuge weiterer intensiver Ermittlungen konnte in Erfahrung gebracht werden, dass der italienische Staatsbürger in Wiener Neustadt unter einem weiteren Aliasnamen neuerlich einen PKW geleast hatte und diesen dort abholen wollte. Die Finanzierung diesbezüglich war bereits bewilligt.

Am 29. November wurde er von Beamten der Villacher Polizei, Kollegen aus Wiener Neustadt und dem Landeskriminalamt Niederösterreich beim Abholen des Fahrzeugs festgenommen. Im Zuge der Einvernahme konnte die wahre Identität des 55-jährigen Italieners festgestellt werden.

"Sanfter Betrüger"

Der Mann gab an, dass er ein "sanfter Betrüger" sei, der 2016 in Italien zu einer Haft von 16 Jahren verurteilt wurde. Im Zuge eines Haftausgangs 2021 kehrte der 55-Jährige nicht mehr in das Gefängnis zurück und dürfte sich bis zu seiner Festnahme mit diversen Betrügereien in Deutschland und Österreich seinen Lebensunterhalt finanziert haben.

Nach Rücksprache und Überprüfung seiner Aliasdaten konnte ermittelt werden, dass der 55-Jährige wegen rund 200 ähnlich gelagerten Delikten in Deutschland aktuell gesucht wird. Die derzeit in Österreich bekannte Schadenssumme beläuft sich auf mehrere hunderttausend Euro. Die Schadenssumme in Deutschland dürfte ein Vielfaches betragen. Die genaue Schadenssumme ist jedoch noch Gegenstand der Ermittlungen. Derzeit befindet sich der Italiener in Untersuchungshaft.

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein italienischer Häftling, der 2016 zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde und seit 2021 auf der Flucht war, wurde in Österreich festgenommen.
    • Der 55-Jährige, der sich als "sanfter Betrüger" bezeichnet, finanzierte seinen Lebensunterhalt durch zahlreiche Betrügereien in Deutschland und Österreich und verursachte dabei Schäden in Millionenhöhe.
    red
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