Niederösterreich

Zwei tote Töchter! Antrag auf Unterbringung der Mutter

Eine Logopädin (36) aus NÖ soll ihre Töchter (7 Jahre, 7 Monate) ertränkt haben, jetzt wurde ein Antrag auf Unterbringung gestellt.

Erich Wessely
In Absdorf ertränkte eine 36-Jährige ihre beiden Töchter und wollte selbst sterben.
In Absdorf ertränkte eine 36-Jährige ihre beiden Töchter und wollte selbst sterben.
Doku NÖ

Fassungslosigkeit in der Gemeinde Absdorf (Bezirk Tulln an der Donau) auch am Tag nach dem Familiendrama. Eine selbstständige Logopädin dürften schwere Zukunftsängste in einer krisengebeutelten Zeit geplagt haben: Die Kreditraten für das Haus und die Praxis dürften zuletzt stark angestiegen sein, die Mutter dürfte sich zunehmend in einen psychischen Ausnahmezustand manövriert haben.

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    Bluttat in Absdorf: Die Polizei umstellte das Gebäude.
    Bluttat in Absdorf: Die Polizei umstellte das Gebäude.
    Doku NÖ

    Am Montagmorgen soll sie ihre beiden Töchter (7 Monate alt und 7 Jahre) im hauseigenen Pool in Absdorf untergetaucht haben - so lange, bis sich das Baby und die Volksschülerin nicht mehr rührten. Dann soll sie die beiden Kinder ins Haus getragen haben. Der furchtbare Todeskampf und die schrecklichen Szenen danach sollen großteils von einer Überwachungskamera eingefangen worden sein - mehr dazu hier.

    Baum brach in Mitte

    Die Frau soll dann den Kindsvater über die Tragödie informiert und dabei einen Suizid angekündigt haben. Der schockierte Vater wählte am Montag um 9.23 Uhr den Notruf. Ein Großaufgebot der Rettung und Polizei eilte zum Haus, doch für die Mädchen kam jede Hilfe zu spät.

    Währenddessen war die Frau gegen einen Baum gerast. Doch die Lenkerin hatte mit ihrem Wagen den Baum mit nur rund 10 bis 15 Zentimeter Durchmesser einfach in der Mitte abgerissen und überlebte mit Verletzungen an Beinen und Knien. In der Folge wurde die Frau ins Spital gebracht und festgenommen.

    Noch am Montagnachmittag gestand die Frau (es gilt die Unschuldsvermutung) das vermeintliche Kapitalverbrechen gegenüber den Ermittlern der Mordgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich. "Sie befand sich in einem Ausnahmezustand", bestätigte auch Chefinspektor Johann Baumschlager.

    Unterbringung in Justizanstalt

    Am Dienstagvormittag wurde schließlich der Antrag auf eine Unterbringung (Anm.: früher Anhaltung) der Frau gestellt. "Das kommt einer U-Haft in etwa gleich", erklärte St. Pöltens Staatsanwalt Leopold Bien in Anspielung auf die neuen Ausdrücke im Maßnahmenvollzug. Auch dürften ein oder mehrere Gutachten in Auftrag gegeben werden. Demnächst dürfte die Frau in die Justizanstalt gebracht werden (auch physisch).

    Ob die Frau dann überhaupt wegen Mordes vor Gericht muss, ist offen. Die Frau könnte für nicht zurechnungsfähig erklärt werden und somit ihre "Strafe" rein in einer forensischen Anstalt verbringen.

    Suizidgedanken? Holen Sie sich Hilfe, es gibt sie.

    In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

    Wenn Sie unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leiden, dann kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der Nummer 142
    täglich 0-24 Uhr