Syrer verschüttet
2 Asylwerber tot – nun ermittelt die Staatsanwaltschaft
In OÖ starben bei einem schrecklichen Unglück zwei Asylwerber. Die Männer wurden bei Bauarbeiten verschüttet. Sie hätten gar nicht arbeiten dürfen.
Nach der schrecklichen Tragödie am Stadtplatz in Schärding ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Ried wegen "grob fahrlässiger Tötung". Wie ausführlich berichtet, stürzte am Dienstagvormittag ein Kellergewölbe im Zuge von Bauarbeiten plötzlich ein. Zwei Menschen konnten sich nicht mehr retten, sie wurden verschüttet und erst in der Nacht auf Mittwoch gefunden. Die beiden wurden nur 23 Jahre alt.
Weil das gesamte Haus danach höchst einsturzgefährdet war, konnten die Dutzenden Retter an der Unfallstelle zunächst nicht mehr helfen, mussten die Suche abbrechen. Später kamen auch Spezialisten des Bundesheeres zum Einsatz, sie versuchten, die beiden Männer mit Sonden zu orten. Die anliegenden Häuser mussten evakuiert werden. Die betroffenen Menschen wurden vom Roten Kreuz versorgt.
Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich bei den beiden Verschütteten um Asylwerber aus Syrien. Sie haben offenbar für den Chef der Baufirma, der den Keller kurz vor dem Einsturz verlassen hat, gearbeitet. "Auch das ist nun Teil der Ermittlungen", sagt Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried zu "Heute". Hintergrund: Asylwerber dürften grundsätzlich in Österreich gar keiner Beschäftigung nachgehen. Das ist nur in Ausnahmefällen möglich. Deshalb werden sich die Behörden auch diesen Aspekt genau ansehen.
Bilder von der Suche am Stadtplatz
Befragungen im Umfeld der Baufirma
Außerdem hat die Staatsanwaltschaft ein Gutachten eines Bausachverständigen in Auftrag gegeben. Die Frage ist, wie es zu dem Einsturz kommen konnte. Berichten zufolge wurde im Zuge der Arbeiten ein Granitgewölbe durchgebrochen. Statiker müssen nun klären, ob dabei Fehler gemacht wurden.
Laut Ebner gibt es nun Befragungen der Polizei im Umfeld der Baufirma. Diese werden von der Polizei in Schärding in den kommenden Tagen durchgeführt. Dabei geht es um die Einhaltung der Bauvorschriften und das Anstellungsverhältnis der beiden Toten.
Auf den Punkt gebracht
- Bei einem tragischen Unglück in Schärding, Oberösterreich, starben zwei syrische Asylwerber, als ein Kellergewölbe während Bauarbeiten einstürzte
- Die Staatsanwaltschaft Ried ermittelt nun wegen "grob fahrlässiger Tötung" und prüft, ob die Männer illegal beschäftigt waren