Inspektionen mit Ladenschluss

19 Uhr Feierabend in Favoriten, 1.500 Polizisten fehlen

Die Wiener SPÖ unterstützt die Idee eines Waffenverbots und fordert eine Polizeiaufstockung zum Schutz vor Jugendbandenkriminalität in der Hauptstadt.

Wien Heute
19 Uhr Feierabend in Favoriten, 1.500 Polizisten fehlen
Die Polizei steht in Favoriten immer wieder im Großeinsatz. 
Leserreporter (Archivbild) 

Nach einer Reihe von erschütternden Gewalttaten in Wien-Favoriten, gibt es auf Drängen von Innenminister Gerhard Karner bald eine Waffenverbotszone am Reumannplatz im 10. Bezirk. Der Reumannplatz wird somit Österreichs vierte Waffenverbotszonen – eine ist am Praterstern, zwei sind in Innsbruck. Gemeinderat und SP-Sicherheitssprecher Christian Hursky begrüßt den Vorstoß von Innenminister Karner für ein Waffenverbot am Reumannplatz – aber die Maßnahme reicht ihm noch nicht aus. 

So erneuerte Hursky am Dienstag neben einer Aufstockung der Polizeikräfte in Wien die Forderung nach einer Ausweitung des Verbots von Waffen auf das gesamte Stadtgebiet von Wien. Denn Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SP) habe schon im Jänner 2019 eine Waffenverbotszone für ganz Wien gefordert, so Hursky zur Erklärung.

Polizeiinspektionen schließen schon um 19:00

Bereits vor einer Woche kritisierte die FPÖ die Öffnungszeiten der Polizeiinspektionen. Wie "Heute" berichtet, schließen diese nämlich bereits um 19:00 Uhr. Der freiheitliche Nationalabgeordnete Michael Schnedlitz beschwerte sich darüber bei Innenminister Gerhard Karner. "Da hat ja der Billa länger offen!", heißt es von Schnedlitz. Die Verordnung, dass Polizeiinspektionen schon um 19:00 schließen, gibt es seit Oktober 2023. Sie wurde eingeführt, um für Entlastung zu sorgen. Seitdem hat nur eine Polizeiinspektion pro Bezirk 24 Stunden offen.

Gegen Jugendkriminalität und Gewalt

 "Die Sicherheit der Wiener hat für uns höchste Priorität. Deshalb begrüßen wir, die Wiener Sozialdemokratie, die Ankündigung von Innenminister Gerhard Karner, eine Waffenverbotszone am Reumannplatz im 10. Bezirk einzuführen. Diese Maßnahme erhält auch die volle Unterstützung unseres Bürgermeisters Michael Ludwig und ist ein Schritt im Kampf gegen Jugendkriminalität und Gewalt", so Hursky. 

Kampagne von Bezirksvorsteher

Das Waffenverbot am Reumannplatz sei ein Fortschritt für die Sicherheit in Wien, hieß es von der Wiener SPÖ. Aber das sei noch nicht ausreichend. "Wir appellieren an Innenminister Gerhard Karner, die Polizeikräfte in Wien, vor allem in Favoriten, zu verstärken." Das Minimum sei eine Aufstockung auf 500 Polizeikräfte in Favoriten  – Bezirksvorsteher Marcus Franz (SP) fordert das seit Jahren, hat dazu sogar eine eigene Homepage mit einer Petition ins Leben gerufen, wir berichteten. 

Diese Storys solltest du am Donnerstag, 21. November, gelesen haben

In ganz Wien fehlen 1.500 Beamte

Zudem ließe sich nur über eine Aufstockung der Polizisten die Sicherheit für die Wiener erhöhen. "Derzeit fehlen in ganz Wien 1.500 Polizisten", so die Bilanz von Hursky. Die FPÖ möchte den Problemen in Favoriten am liebsten mit einer Videoüberwachung rund um die Uhr Herr werden.

Präventive Ansätze gegen Jugendgewalt

Hinsichtlich der Waffenverbotszone sei die Verordnung am Reumannplatz ein guter Anfang. Man müsse jedoch auch sehen, dass die Ausweitung einer solchen Zone auf weitere Hotspots wie Keplerplatz oder Antonsplatz an der Zeit wäre. Nur so ließe sich eine flächendeckende Wirkung erzielen, ist sich Hursky sicher. Im umfangreichen Maßnahmenpakte finden auch präventive Maßnahmen ihren Platz, das sind Maßnahmen, die Gewalt vorbeugen sollen. 

"Wir stehen unermüdlich an der Seite der Wiener*innen und ergreifen konkrete Maßnahmen, wie das Jugendcollege als Bildungsangebot und zahlreiche Präventionsprogramme, um die Situation zu verbessern. Die Ausweitung des Waffenverbots und die Verstärkung der Polizeipräsenz in Wien sind entscheidende Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage. Wir fordern Innenminister Karner daher auf, im Interesse der Sicherheit unserer Stadt zu handeln und die erforderlichen Ressourcen bereitzustellen", so Hursky.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener SPÖ unterstützt die Idee eines Waffenverbots und fordert eine Aufstockung der Polizeikräfte zum Schutz vor Jugendbandenkriminalität in der Hauptstadt
    • Sie begrüßen die Einführung einer Waffenverbotszone am Reumannplatz und fordern weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit, darunter die Aufstockung der Polizeikräfte in Wien
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen