Niederösterreich

16.200 € Stromrechnung! Niederösterreicher verzweifelt

Im Sozialkaufhaus von Franz Lechner können Bedürftige günstig einkaufen, vieles gibt es gratis. Ein ganz anderes Prinzip verfolgt sein Stromanbieter.

Isabella Nittner
Franz Lechner weiß nicht, wie er die Energierechnung begleichen soll.
Franz Lechner weiß nicht, wie er die Energierechnung begleichen soll.
privat, Trimmel

Die Sorgenfalten auf Franz Lechners Stirn werden immer größer. Wie berichtet, versorgt der gebürtige Gloggnitzer mit seiner Einrichtung "Der soziale Greissler" in Wiener Neustadt Hunderte Menschen mit günstigen Lebensmitteln, auch Gratis-Essenspakete für Bedürftige werden regelmäßig geschnürt und ausgegeben.

400 Gratis-Pakete plus 150 für Ukraine-Hilfe

Seine Initiative ist mittlerweile weit über die Grenzen der Civitas Nova bekannt, viele Menschen aus dem gesamten Industrieviertel wenden sich an ihn, wenn der Familien-Kühlschrank leer ist. Anstatt wie vor der Krise 70, gab er zuletzt pro Woche weit über 400 Gratis-Pakete mit geretteten oder günstig gekauften Lebensmitteln aus – mehr dazu hier. Doch die Teuerungen machen auch ihm zu schaffen.

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Bereits vor über einem Monat musste er bei seinen Gratis-Essensausgaben massiv einkürzen – "Heute" berichtete –, jetzt bekam er von seinem Energieversorger einen weiteren Schlag in die Magengrube versetzt. Seine Jahresabrechnung für Strom flatterte ins Haus.

Die 300 angemieteten Quadratmeter inklusive Kühlhaus verschlangen im letzten Jahr insgesamt 41.575,2 kWh Strom. Sein Anbieter verrechnete ihm dafür 12.301,08 Euro, aufgrund seiner bereits beglichenen Teilbeträge ergibt sich eine Nachzahlung von 11.229,08 Euro. 

Knapp 20.000 Euro für 2023

Seine neuen Quartalszahlungen wurden auf 4.969 Euro festgelegt, die aktuell offene Rechnung beträgt also satte 16.198,08 Euro. Für das gesamte Jahr 2023 muss er 19.876 Euro locker machen. Ein Betrag, den er einfach nicht stemmen kann.

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    Franz Lechner versorgt Bedürftige mit Lebensmitteln.
    Franz Lechner versorgt Bedürftige mit Lebensmitteln.
    Sascha Trimmel

    "Ich denke stundenlang nach, hoffe auf Ideen, wie ich es irgendwie hinkriegen könnte", so Lechner zerknirscht zu "Heute". Die Öffnungszeiten für den "Sozialen Greissler" wurden, um Kosten zu sparen, erstmal auf drei Tage die Woche gekürzt. Eine Kiste mit Gratis-Lebensmitteln ist dennoch täglich vor dem Vereinslokal zu finden. Enttäuschen will er "seine Leute" nämlich keinesfalls.

    Auch für sein geplantes Osteressen für 200 bedürftige Menschen inklusive Kindern, um dem Nachwuchs ein wenig Freude zu bereiten, sucht er bereits Sponsoren. Und überhaupt hofft er auf Hilfe von Firmen, die vielleicht Gutes tun wollen. "Einige haben sich schon gemeldet", so Lechner. "Irgendwie wird es schon weitergehen", hofft der Sozialmarkt-Chef.

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