Niederösterreich
135 Euro Strafe für Lehrling trotz gültigen ÖBB-Tickets
Saftige Geldstrafen setzte es für drei Lehrlinge. Sie wurden trotz gültigen ÖBB-Jugendtickets zu 135 Euro verdonnert. Grund: Lehrlingsausweis fehlte.
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre" – eine Redewendung die jetzt drei Jugendliche zu spüren bekamen. Sie fuhren mit dem Zug (jeder in eine andere Richtung und zu anderen Zeiten) von der Arbeit nach Hause, als ein Zugbegleiter sie kontrollierte. Kein Thema für die drei und zeigten ihr Top-Jugendticket her. Doch als dieser den Lehrlingsausweis dazu forderte, mussten die Jugendlichen passen.
Kein anderer Ausweis gültig
"Ich hatte meinen in einem anderen Rucksack. Aber ich zeigte ihm meinen Reisepass und einen Ausweis von der Berufsschule. Doch es half alles nichts", berichtete ein Lehrling. Auch die anderen hatten ihren zu diesem Zeitpunkt nicht dabei. Der Kontrolleur stellte Strafen von 135 Euro aus. "Wenn ich sofort gezahlt hätte, hätte ich nur 105 Euro hinlegen müssen. Die 30 Euro Bearbeitungsgebühr hätte ich mir dann erspart", sagt der 18-Jährige. "Doch wer hat so viel Geld mit?", fragt er sich. Da hilft alles Jammern nichts: Entweder man zahlt die Nachforderung oder reicht seinen Lehrlingsausweis per Mail nach. Dann könnte einem die Strafe bis auf zehn Euro erlassen werden.
Kein Lerneffekt bei milder Strafe
Bei der ÖBB nachgefragt heißt es: "Jeder weiß, dass das Top-Jugendticket nur mit einem Schüler- oder Lehrlingsausweis gültig ist. Der Kontrolleur muss ja überprüfen, ob das Ticket nicht zu Unrecht verwendet wird." Und weiter: "Die Strafe muss hoch sein. Sonst gibt es ja keinen Lerneffekt." Bitter: Der eine Lehrling erhielt seine Strafe kurz vor dem Aussteigen. "Normalerweise kostet das Ticket für meine Zugstrecke sieben Euro", meint er. Er hofft nun, dass ihm die 135 Euro wie seiner Kollegin erlassen werden und er nur mehr zehn Euro bezahlen muss.
