Psychische Probleme und Ängste
130 Anrufe pro Tag – Rekordzahlen bei Rat auf Draht
Seit Jahren ist Rat auf Draht für Kinder und Jugendliche in Krisenzeiten da. Um das weiterhin gewährleisten zu können, benötigt man Spenden.
Mehr als nur eine Nummer - Seit Generationen wissen Kinder und Jugendliche, dass sich hinter den drei Zahlen 147 rasche, niederschwellige und kostenlose Hilfe verbirgt. Von einer TV-Sendung hat sich Rat auf Draht über die Jahre zu der Notrufnummer für junge Menschen in Krisensituationen entwickelt, die den gleichen Status hat wie jene von Rettung, Feuerwehr und Polizei.
Welchen Stellenwert das Angebot von Rat auf Draht hat, zeigen die Zahlen der letzten zehn Jahre: So wurde 18,5 Millionen Mal auf die Website zugegriffen, das multiprofessionelle Team führte knapp 700.000 Telefonberatungen, beriet über 60.000 Mal online und via Chat und leistete über drei Millionen Minuten an Beratung.
Gesprächsdauer massiv gestiegen
"Der Bedarf an psychosozialer Beratung wird nicht weniger werden, ganz im Gegenteil. Multiple Krisen stellen die Psyche junger Menschen seit einigen Jahren auf eine harte Probe. Jede fünfte Beratung dreht sich um Gesundheit oder psychische Probleme, das entspricht über 10.000 jährlich", sagt Rat auf Draht Geschäftsführerin Nora Deinhammer.
Die durchschnittliche Gesprächsdauer gemessen am Vor-Pandemie-Niveau (Jänner bis Juni 2019) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 hat sich um 44,2 Prozent erhöht. "Die Themen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen, sind ernster und komplexer geworden. Es geht weiterhin um Liebeskummer oder Konflikte mit Eltern, immer mehr jedoch um psychische Probleme, Leistungsdruck oder Zukunftsängste. Hier braucht es mehr denn je rasche, professionelle und unkomplizierte Unterstützung", so Deinhammer.
Auf Spenden angewiesen
Weniger bekannt ist, dass Rat auf Draht im Schnitt zu über 50 Prozent aus Spenden finanziert wird, sprich auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen ist, um dieses umfassende Angebot aufrechterhalten und ausbauen zu können. Allein im Jahr 2023 wurden 54 Prozent der Finanzierung aus Spenden lukriert, die sicherstellten, dass die über 130 täglichen Beratungsgespräche mit jungen Menschen geführt werden konnten.
Aus diesem Grund wurde der Rat auf Draht Notruftag ins Leben gerufen, der heuer am 14. Juli zum ersten Mal stattfindet und die Möglichkeit bietet, unter rataufdraht.at/notruftag zu spenden. Die ersten 13.000 Euro werden von den Unternehmenspartnern Allianz Vorsorgekasse, Libro und Soluto verdoppelt.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Rat auf Draht ist eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in Krisensituationen, die durch Spenden finanziert wird und eine Vielzahl von Beratungsleistungen anbietet
- In den letzten zehn Jahren wurden Millionen von Beratungsgesprächen geführt, wobei die Gesprächsdauer aufgrund zunehmender psychischer Probleme und Belastungen der jungen Menschen deutlich gestiegen ist
- Um das umfassende Angebot aufrechtzuerhalten, ist Rat auf Draht auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen, weshalb der Notruftag ins Leben gerufen wurde, um Spenden zu sammeln