Immense Nachzahlung
11.114 €! Enkel und Mutter lösen fürs Gas Sparbuch auf
11.114 € zahlt eine Mutter fürs Gas, über 8.500 € sind fällig. Es muss auf das Ersparte zurückgegriffen werden.
Es sind Jahresabrechnungen, die jedem privaten Energiekunden einen kalten Schauer über den Rücken jagen: Eine Familie aus dem Bezirk Hollabrunn kam nur beim Gasverbrauch (Gasheizung in großem Haus für drei Generationen, Anm.) auf 11.114,01 Euro fürs ganze Jahr. Der Jahresgasverbrauch: 50.800 Kilowattstunden. Nachzuzahlen sind somit: 8.509,01 Euro. Nur fürs Gas, ohne Strom!
Erspartes weg
Für die Familie aus dem Bezirk Hollabrunn ist der Betrag kaum zu stemmen: Im Haus wohnen der Opa, die nur Teilzeit arbeitende Mutter sowie der Enkel.
"Wir wurden bei den Stromtarifen ja permanent von der EVN über neue, billigere Tarife informiert. Daher sind wir bei den Gastarifen ebenso davon ausgegangen, dass wir im Falle von billigeren Tarifen informiert werden würden. Die große Frechheit bei den Gastarifen war, dass wir zwar über die Erhöhung unseres Tarifes informiert wurden, aber parallel still und heimlich ein neuer Tarif eingeführt wurde - zu den alten Konditionen unseres Tarifs. Um für Neukunden preislich konkurrenzfähig zu bleiben", erklärt der Enkel.
Die Familie wandte sich schließlich an die E-Control und an die EVN. Überall sei ihnen freundlich aber bestimmt mitgeteilt worden, dass man nichts machen könne. "Also meine Mutter hat bei der E-Control angerufen, wo ihr nur gesagt wurde, die EVN wäre nicht verpflichtet, über günstigere Tarife zu informieren."
"Unser monatliches Einkommen reicht nicht, um die Rechnung zu bezahlen. Deswegen mussten wir die Rechnung mit dem Ersparten meiner Mutter und mir bezahlen." Durch den Job des Sohnes würde es sich irgendwie ausgehen, aber: "Ich würde mir wünschen, dass die EVN sich den Fall nochmals ansieht und uns die Differenz zum günstigeren Tarif erlässt", sagt er.
Sven Hergovich wurde über den Fall informiert: "Ich werde selber mit der EVN Kontakt aufnehmen, so ein unsoziales Verhalten geht einfach nicht. Es ist verrückt, dass Familien in Niederösterreich ein Vermögen an die EVN überweisen und mit aberwitzigen Rechnungen völlig alleine gelassen werden. Aus meiner Sicht hat ein Landesversorger eine soziale Verpflichtung. Niemand sollte mehr als ein Monatseinkommen an Nachzahlung leisten müssen. Das ist einfach nicht gerecht."
„Verrückt. Familien werden mit aberwitzigen Rechnungen völlig alleine gelassen. Niemand sollte mehr als ein Monatsgehalt nachzahlen “
Nocheinmal betont der SPNÖ-Chef die Sinnlosigkeit des dritten EVN-Vorstandes: "Parallel dazu schafft Schwarz-Blau in der EVN einen neuen Luxusjob. Einen unnötigen Vorstandsposten um 600.000 Euro im Jahr. Da wird das Geld verschwendet, während es hart arbeitenden, fleißigen Menschen fehlt. Mit einem Wochengehalt des Managers wären alle Probleme der Familie gelöst. Statt sinnlose Posten zu schaffen, müssen echte Probleme gelöst werden. Die EVN-Tarife müssen endlich leistbar werden und diese ruinösen Nachzahlungen müssen enden."
Hohe Energie-Rechnungen
Das Jahresende naht, die Rechnungen flattern ins Haus, viele Kunden sind völlig verzweifelt.
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