Niederösterreich

11.000 Leute brachten die "Beton-Wüste" zum Beben

Die Domplatz Eröffnung in St. Pölten war ein voller Erfolg. Selbst die größten Kritiker der "Beton-Wüste" feierten an den drei Tagen mit.

Tanja Horaczek
Am Samstagabend war der Domplatz gut gefüllt,
Am Samstagabend war der Domplatz gut gefüllt,
Josef Bollwein

Der Domplatz in St. Pölten erhitzte im Vorfeld viele Gemüter. Die Neugestaltung des Platzes stieß auf viel Kritik: zu viel Beton, zu wenig Bäume - mehr dazu hier. Doch bei der feierlichen Eröffnung, von 8. bis 10. September, verstummten viele Kritiker und klatschen lieber zur Musik.

Insgesamt 11.000 Leute bei der Eröffnung

Den Auftakt machte am Freitag (8.9.) das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich mit zahlreichen Gästen wie Ina Regen und Nikolaus Habjan. Rund 3.000 Leute genossen die kostenlose Darbietung, die auch im Abendprogramm von ORF III live übertragen wurde. 

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    Josh sorgte nach Lukascher für Stimmung in St. Pölten.
    Josh sorgte nach Lukascher für Stimmung in St. Pölten.
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    Es wurde richtig heiß!

    Am Samstag platzte der Domplatz fast aus allen Nähten. Rund 8.000 Leute strömten zu dem gratis Ö3-Konzert. Die Tickets dafür waren innerhalb weniger Minuten vergriffen - mehr dazu hier. Doch die Organisation war dafür tadellos. Zutritt gab es nur mit gültigen Tickets über die Wiener Straße. Philipp Hansa und Gabi Hiller moderierten und sorgten mit witzigen Sprüchen für gute Stimmung. Dann stürmte Local-Hero "Lukascher" auf die Bühne und heizte dem Publikum bei sommerlichen Temperaturen zusätzlich ein.

    Gegen 19.30 Uhr trat der Musiker "Josh." auf. Dieser sorgte mit Hits wie "Martina", "Expresso & Tschianti" oder "Von dir ein Tattoo" für Partylaune. Als Zugabe durfte sein Hit "Cordula Grün" nicht fehlen. Danach eroberten "Pizzera und Jaus" die Bühne und zogen von Anfang an das Publikum in Bann. 

    Domplatz soll noch weiter "grün" werden

    Das Duo fand auch ehrliche Worte zum Thema Depressionen. Welches auch von "Josh." angesprochen wurde. "Jeder ist einmal fragil, aber dann muss man sich auch Hilfe holen. Wir sind alle nur Menschen", teilte Paul Pizzera mit. Mit ihren Hits brachten sie den Domplatz zum Beben. Am Sonntag folgte dann das Hochamt im Dom sowie der Auftakt des Festivals Musica Sacra. Dabei vergaßen auch die größten Kritiker die fehlenden Bäume für einen Abend. Doch das Thema "Beton-Wüste" wird auch nicht vom Magistrat vergessen. Laut Infos sollen Blumentröge und Sitzmöglichkeiten noch folgen.

    Das sagt FP-Stadtrat Klaus Otzelberger zur Domplatz Eröffnung:

    "Selbst die Moderatorin Verena Scheitz meinte, dass das einzig Grüne am Platz ihr grünes Kleid sei," stellt Stadtrat Klaus Otzelberger (FPÖ) fest und weiter: "Die rot-schwarze Fehlplanung am Domplatz gibt Kunden und Geschäftsleuten in der Innenstadt keinen Grund zum Feiern, darum hat die FPÖ als einzige Partei nicht mitgefeiert. Fragwürdig ist auch die Vergabe der Gastronomie Stände am Domplatz, die ohne Ausschreibung und Einladung der gesamten St. Pöltner Gastronomie vergeben wurde."

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      Am Sonntag wurde der Domplatz nach der großen Party zusammen geräumt.
      Am Sonntag wurde der Domplatz nach der großen Party zusammen geräumt.
      "Heute"/Wessely

      Kommt ein jährliches Event?

      Grundsätzlich war das Fest ein voller Erfolg. Selbst die Leute, die keine Karte bekommen haben, konnten der Musik außerhalb des Domplatzes lauschen. Die Gastronomen sorgten rund herum für Partystimmung und schenkten bis weit nach Mitternacht aus. Einziges Manko: die WC-Anlage. Diese war schwer zu erreichen. Vor allem für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Handicap. Diese hatten zwar eine eigene Plattform in der Nähe der Bühne, aber um auf das WC zu kommen, mussten sie außen um den ganzen Domplatz fahren.

      Und eines noch: Laut Bürgermeister Matthias Stadler waren die Rückmeldungen so positiv, dass er sich vorstellen kann ein solches Event jedes Jahr durchzuführen.