Opfer der Kika/Leiner-Pleite

"10.000 Euro für Küche angezahlt" – Kunden verzweifelt

Unzählige Kunden des Möbelhauses haben ihre Waren schon im Voraus bezahlt. Jetzt ist die Firma pleite. "Heute" weiß, was Betroffene jetzt tun sollen.

Johannes Rausch
"10.000 Euro für Küche angezahlt" – Kunden verzweifelt
Gernot Fieber vom Konsumentenschutz der AK OÖ berät Kunden, die von der Kika/Leiner-Pleite betroffen sind.
AK OÖ / Erwin Wimmer, EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Bittere Nachrichten für weitere 1.400 Österreicher kurz vor Weihnachten: Sie verlieren ihren Arbeitsplatz. Grund für den Jobverlust: Die Sanierung der Möbelhauskette Kika/Leiner ist gescheitert, das Unternehmen musste endgültig den Konkurs anmelden.

Unzählige Kunden des Möbelhauses sind jetzt verärgert oder zumindest stark verunsichert, da sie ihre Waren im Voraus bezahlt haben. Sie stellen sich die Frage, ob bzw. wann sie ihre Produkte überhaupt bekommen.

"Mehrere Hundert Personen haben bei uns seit Bekanntwerden der Insolvenz angerufen", sagt Gernot Fieber im "Heute"-Gespräch. Er ist beim Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich tätig. Bis Ende der Woche soll der Insolvenzverwalter einen Plan vorlegen, was mit den geleisteten Anzahlungen passiert.

Anzahlungen anmelden

Was rät er den verzweifelten Kunden? "Betroffene müssen jetzt zuwarten und mit dem Konkursverwalter in Kontakt treten", so Fieber. Bis 10. Jänner können sie ihre Anzahlungen sowie Gutscheine als Forderungen beim Landesgericht St. Pölten (Niederösterreich) anmelden. "Rechtlich hat der Abwickler alle Hände voll zu tun. Er muss sich jetzt alle Kaufverträge anschauen und prüfen, ob die Ware noch da ist", erklärt der Experte.

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Verbraucher erhalten dann den Betrag, der als Quote abgemacht ist. Das Gericht setzt sie fest, allerdings erst, wenn alle Forderungen bekannt sind. Im Sanierungsverfahren ist von 20 Prozent die Rede, sie gelten aber als unwahrscheinlich.

Betroffene müssen jetzt zuwarten und mit dem Konkursverwalter in Kontakt treten.
Gernot Fieber
Konsumentenschutz der AK OÖ

Betroffene finden hier alle notwendigen Informationen rund um die Kika/Leiner-Pleite.

Fieber nennt ein Beispiel: "Wer 1.000 Euro für ein Möbelstück bezahlt hat und 25 Euro für die Anmeldung im Konkursverfahren bzw. Gerichtsgebühren zahlt, erhält bei einer Quote von zehn Prozent nur 75 Euro zurück."

Kunde wartet auf Küche

Der Experte schildert ein konkretes Beispiel eines betroffenen Kunden: "Einer hat mir gesagt, dass er für eine Küche bereits alles angezahlt hat. Da geht es um einen fünfstelligen Betrag. Trotz Zahlung muss er jetzt auf die Lieferung warten." Im schlimmsten Fall ist ein Großteil seiner Anzahlung dahin. Wegen des Konkurses schaue es jetzt für die Mitarbeiter hingegen "ganz schlimm" aus. Fieber geht davon aus, dass nach dem Abverkauf sämtliche Filialen zugesperrt werden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Möbelhauskette Kika/Leiner ist pleite, was zur Entlassung von rund 1.400 Mitarbeitern und zur Verärgerung zahlreicher Kunden führt, die ihre Waren im Voraus bezahlt haben.
    • Betroffene Kunden sollen ihre Anzahlungen und Gutscheine bis zum 10. Januar beim Landesgericht St. Pölten anmelden und auf den Plan des Insolvenzverwalters warten, während die Rückerstattungen voraussichtlich nur einen Bruchteil der geleisteten Zahlungen betragen werden.
    JR
    Akt.