Geldspritze für Signa Prime

100 Millionen – Benko erhält Kredit von Briten-Fonds

Ein britischer Vermögensverwalter stellt einen Kredit von bis zu 100 Millionen Euro für René Benkos insolvente Gesellschaft Signa Prime zur Verfügung.

Newsdesk Heute
1/7
Gehe zur Galerie
    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    IMAGO/VISTAPRESS

    Die Gläubiger der insolventen Signa Prime Selection AG haben zuletzt mehrheitlich für einen Sanierungsplan gestimmt und damit einen Konkurs samt eines überstürzten Notverkaufs der Luxusimmobilien abgewendet. Nun zeichnet sich eine weitere Wendung ab: Der britische Vermögensverwalter Attestor Ltd. stellt einen Massekredit von bis zu 100 Millionen Euro zur Verfügung.

    Damit verfügt das Unternehmen über Liquidität und der Treuhandsanierungsplan kann von Sanierungsverwalter Norbert Abel weiter umgesetzt werden. "Über Details des Massekredits haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart", heißt es in einer Mitteilung vom Karfreitag.

    Wer gibt Singa noch Geld?

    Der in London ansässige Vermögensverwalter Attestor Limited hat sich auf Investments in Turnaround-Situationen spezialisiert. Der Fonds wurde 2012 vom deutschen Investor Jan-Christoph Peters gegründet und betreut aktuell ein Vermögen von rund 5,5 Milliarden Euro. Das Kapital stammt überwiegend von Universitätsstiftungen und Family Offices.

    Zum Portfolio gehören u.a. eine Beteiligung an der Austro-Bank Kommunalkredit Austria sowie am Autovermieter Europcar. 2021 machte er mit dem Kauf der Fluglinie Condor von der insolventen Muttergesellschaft Thomas Cook Schlagzeilen.

    12,8 Milliarden werden gefordert

    Den Gläubigern wird im Rahmen des Sanierungsplans das gesamte verwertbare Vermögen zur Befriedigung ihrer Forderungen zur Verfügung gestellt und nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplanes als Treuhänder übergeben.

    1/4
    Gehe zur Galerie
      Ausgewählte Unternehmen und Gebäude des Signa-Konzerns; insolvente Unternehmen rot eingefärbt.
      Ausgewählte Unternehmen und Gebäude des Signa-Konzerns; insolvente Unternehmen rot eingefärbt.
      APA-Grafik / picturedesk.com

      Die Signa-Insolvenz ist die größte in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Die Gläubiger der Signa Prime haben Forderungen von rund 12,8 Milliarden Euro angemeldet, der Insolvenzverwalter hat davon rund 6 Mrd. Euro anerkannt.

      Signa Prime galt lange als Flagschiff der vom Tiroler Unternehmer René Benko aufgebauten Immobilien- und Handelsgruppe. Sie ist Eigentümerin wichtiger Immobilien, darunter der noch unfertige Elbtower in Hamburg, das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe, Immobilien der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofs in Wien.

      BILDERSTRECKE: René Benkos Prachtbauten und Luxuskaufhäuser

      1/11
      Gehe zur Galerie
        Das "Upper West" (l.) ist mit 119 Metern eines der höchsten Gebäude Berlins.
        Das "Upper West" (l.) ist mit 119 Metern eines der höchsten Gebäude Berlins.
        Reuters
        red
        Akt.
        An der Unterhaltung teilnehmen