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"Zombie Army Trilogy" ist wie für die Switch gemacht
Die fünf Jahre alte "Zombie Army Trilogy" hat es jetzt auch auf die Nintendo Switch geschafft. Und damit die perfekte Plattform für den Titel gefunden.
Erst kürzlich erschien der vierte Teil der "Zomby Army"-Serie für PC, PlayStation 4 und Xbox One, nun ist die bereits für andere Plattformen erschienene "Zombie Army Trilogy" für Nintendos Hybridkonsole Switch da. Wir haben ausprobiert, wie sich die "Sniper Elite"-Ableger-Reihe am kleinen Bildschirm spielt.
Bereits 2015 zogen Spieler in der "Trilogy" auf PC, PS4 und Xbox One gegen Untote in die Schlacht. Bei der Handlung muss man nicht allzu viel wissen. Das Game versetzt uns in eine alternative Geschichte des Zweiten Weltkriegs, in dem Adolf Hitler zwar den krieg verliert, aber mit einer Armee von Zombies noch einmal gegen die Alliierten zurückschlagen will.
Als Widerstandskämpfer schießt man sich deswegen durch insgesamt drei Kapitel, die zwar kaum spannende Storymomente oder große Offenbarungen bieten, in denen aber kurzweiliges Geballer gegen Horden auf dem Programm steht. Zu Beginn wählt man sich dazu einen der über ein Dutzend Charaktere aus, die sich leider nur optisch und nicht spielerisch voneinander unterscheiden. Hier lässt das Game viel an Wiederspielwert liegen.
Weniger denken, mehr ballern
In der Sammlung wurden die beiden ersten Originalteile optisch überarbeitet und auch bei den Missionen gibt es einige Aufwertungen mit anderen Umgebungen und mehr Details in den Leveln. Ganz neu ist der dritte "Zombie Army"-Teil, der allerdings außerhalb der Trilogie in dieser Form auch nie erschienen ist. Allzu viel hat sich hier insgesamt in der Switch-Version nicht verändert.
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Wer einen "Sniper Elite"-Titel gespielt hat, findet die exakt gleiche Grafikqualität und das ähnliche Gameplay auch in der "Zombie Army Trilogy" vor – mit einem wesentlichen Unterschied. Ist in "Sniper Elite" langsames und taktisches Vorgehen notwendig, wird in "Zombie Army" durch die Levels gefetzt und die Feuertaste kaum losgelassen. Taktik tritt hier in den Hintergrund, es zählt die pure Action.
Linearer Ablauf, Wellen statt Einzelfeinde
Die Levels sind dafür etwas linearer als jene in "Sniper Elite" angelegt. Klar, man muss sich auch nirgends verstecken oder gute Aussichtspunkte finden, sondern soll sich vielmehr immer möglichst umkreist von Untoten bewegen. Auch sind einzelne Zombies als Gegner die Ausnahme: Meist gibt es mehrere Wellen an Gruppen von Feinden zu überstehen, bevor man zum nächsten Missionsziel weiterhetzt.
Beibehalten wurde aber die aus "Sniper Elite" bekannte X-Ray- beziehungsweise "Kill"-Cam. Sie zeigt bei manchen Schüssen in Zeitlupe den Flug der Kugel an, bevor sie in Schädel oder Körperteile eindringt und dort dann per Röntgenaufnahme Organe und Muskeln zerfetzt. Das wirkt in "Zombie Army" auch nicht so brutal realistisch, wie es bei "Sniper Elite" der Fall ist und dort von so manchem Spieler auch gerne deaktiviert wird.
Was auf der Switch neu ist
Schon "Sniper Elite" gab unlängst sein Debüt auf der Switch, bei der "Zombie Army Trilogy" wurde aber eine Funktion ganz besonders überarbeitet. Die Bewegungs-Steuerung zeigt sich nun nicht mehr so sprunghaft und ermöglicht auch ein sehr genaues Zielen, das erst im Nahkampf etwas hektisch wird. Auf die Distanz kommt man aber zu ruhigen und präzisen Abschüssen durch die feine Abstimmung. Hier haben die Entwickler super Arbeit geleistet.
Neben der nur auf der Switch vorhandenen Bewegungssteuerung ist auch der Einsatz der HD-Rumble-Funktion sehr passend umgesetzt worden, ohne übertrieben zu sein. Bei Explosionen wird der Spieler durchgeschüttelt, in Feindeshorden spürt man das Gerangel, das dosierte Vibrieren wird aber keinesfalls zum Dauer-Rütteln der kleinen Konsole.
Grafisch besser am kleinen Display
Weder "Sniper Elite"-, noch "Zombie Army"-Titel beanspruchen, grafische Hochglanz-Meisterwerke zu sein. Dass aber auf TVs oder Computerbildschirmen Umgebungen oft sehr karg sind, Objekte etwas kantig daherkommen und dafür Hintergründe verwaschen, ist auf dem kleinen Display der Switch schnell vergessen. Hier fallen diese Kritikpunkte beinahe gar nicht auf und für Switch-Verhältnisse ist die Grafik sogar ausgesprochen gut geraten.
Bei den Möglichkeiten bleibt die "Zombie Army Trilogy" dafür sparsam: Die Spielfigur lässt sich nicht aufleveln oder mit Spezialfähigkeiten ausstatten, einzig die Schießprügel werden mit ihrem Einsatz immer besser. Am ehesten kreativ ist da noch der dritte Trilogie-Teil, in dem viel mehr Zombie-Arten als zuvor auftreten und sie nicht nur mit den Waffen, sondern auch einer ganz neuen Menge an Hilfsgegenständen bekämpft werden können.
Wie für die Nintendo Switch gemacht
Wer den Kampf gegen die Untoten nicht alleine angehen will, kann sich mit bis zu drei weiteren Mitspielern online oder lokal in den Kampf stürzen. Dies macht auch bei weitem mehr Spaß als das Spielen alleine, denn die Kameraden können sich gegenseitig wiederbeleben und müssen sich auch die spärlich verteilten Mnitionsreserven teilen. Das führt zu einem außerordentlich spannenden Gemeinschafts-Gameplay. Top: Man kann sogar ins laufende Spiele nachträglich Einsteigen. Ein Warten auf Multiplayer-Partner entfällt damit.
Will Entwickler Rebellion einem Game der Reihe den Titel "Definitive Edition" verleihen, geht dieser eindeutig an die neue Switch-Fassung. Nicht nur dass das kurzweilige Action-Gameplay perfekt auf die Hybridkonsole übertragen wurde, auch fallen hier die kleinen Mängel des Games nicht mehr auf. Dass man grafisch nicht ganz auf der Höhe ist, lassen die punktgenaue Steuerung, die hier gut wirkenden Umgebungen und vor allem das gemeinsame Zombie-Ballern schnellstens vergessen.