Österreich
"Siehst wie Transe aus": Wienerin übel verprügelt
Die 32-jährige Wienerin leidet unter den Folgen einer Prügel-Attacke beim Wiener Schwedenplatz: Ihre Vorderzähne drohen auszufallen.
Sechs Jägermeister, fünf Bier – dann schäumte Okan Y. über: Mit einem Freund bepöbelte und bespuckte er drei Frauen in einem Nudellokal in Wien. Dann schlug er Magdalena K. am Schwedenplatz nieder.
Nach dem Poltern krachten Magdalena K. und zwei Freundinnen mit dem rabiaten Nachtschwärmer zusammen. Die Frauen wollten nach einem Junggesellinnen-Abschied noch einen kleinen Snack essen.
"Ihr seid keine Frauen ..."
Als sie gerade beim Bestellen waren, stürmte der betrunkene Okan Y. mit einem Freund bei der Tür herein. Der 23-Jährige begann wüst zu schimpfen: "Ihr seid keine Frauen. Ihr seht wie Transen aus."
Dann lief er aus dem Lokal, kam kurz darauf aber wieder herein und pöbelte weiter. "Meine Freundin sagte noch: 'Schau ihn nicht an, iss deine Nudeln weiter.'" Doch Okan Y. gab keine Ruhe, attackierte eine der Frauen an der Schulter und spuckte sie an.
"Kam erst im AKH wieder zu mir"
Das Trio lief dem Türken daraufhin nach. Vor dem Lokal dann die Eskalation: "Ich weiß nicht mehr genau, was passierte. Ich habe nur gesehen, dass sich meine Freundin duckte und von dem Mann wegging. Ich stand dann vor dem Burschen und fragte ihn, was mit ihm los ist, worauf er mich auf türkisch beschimpfte. Dann versetzte er mir mit der Faust einen Schlag. Ich ging zu Boden, war total benommen und kam erst im AKH wieder zu mir", sagt Prügel-Opfer Magdalena K.
"Meine Vorderzähne sind abgestorben"
Im Spital diagnostizierten die Ärzte eine Gehirnerschütterung, Hämatome im Gesicht und einen gebrochenen rechten Daumen.
Die Altenpflegerin leidet bis heute an den Folgen. Auch wenn die äußerlichen Narben allmählich verblassen – die psychische Last bleibt, denn: "Durch den heftigen Schlag wurden meine Vorderzähne verletzt und sind abgestorben. Ich muss jeden Tag damit rechnen, dass sie mir ausfallen."
Anwalt Gerersdorfer fordert 10.000 Euro
Timo Gerersdorfer, der Anwalt des Opfers, wird daher beim Prozess am Wiener Landesgericht rund 10.000 Euro Schmerzensgeld für die Frau geltend machen. "Ich weiß nicht, warum der Bursch so aggressiv mir gegenüber war. Ich habe mich auch nicht wehren können, da der Schlag für mich ohne ersichtlichen Grund und viel zu schnell kam", erzählt Magdalena K. Besonders übel: "Von meiner Freundin habe ich gehört, dass der Beschuldigte auch noch mit dem Fuß nach mir getreten hat." Als die Wirkung des Alkohol nachließ, wurde Okan Y. offenbar klar, wie niederträchtig seine Aktion war. Bei der Polizei gab er zu Protokoll: "Mir war in meinem Leben noch nie etwas so peinlich wie jetzt."
Abwarten, ob er beim Prozess am Mittwoch von Richterin Eva Brandstetter noch mehr Zeit zum Nachdenken aufgebrummt bekommt...