Österreich
"Oberhexe" verdiente als Arbeitslose 347.000 Euro
Die Hauptverdächtige (47) im Mordfall an einer 72-Jährigen aus Villach soll sich mit Betrug und Schwarzarbeit als Energetikerin eine goldene Nase verdient haben.
Betrug, Erpressung, Brandstiftung und schließlich sogar Mord – all das wird einem Frauentrio aus Villach angelastet. Die drei Frauen und auch ihre Betrugsopfer, allesamt ältere Frauen, bewegten sich in einem "okkulten, sektenähnlichen Kreis" und befanden sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zur 47-jährigen "Anführerin" – "heute.at" berichtete.
Jetzt werden immer mehr Details aus den Einvernahmen der Beschuldigten bekannt. "Die gesamten Aussagen bzw. Lügen, die wir [...] erzählten, dienten immer nur dazu, dass wir Geld [...] erhielten", gestand eine 61-Jährige aus Villach gegenüber der Polizei. Das berichtet die "Kleine Zeitung".
Ihren Angaben zufolge, soll die "Oberhexe" des okkulten Trios, so enorme Summen eingenommen haben. Seit 2014 sollen rund 347.000 Euro auf die Konten der 47-Jährigen und ihres Ehemannes geflossen und großteils wieder in Bar behoben worden sein – obwohl beide arbeitslos gemeldet waren.
6.000 Euro im Monat als Energetikerin
"Ich habe momentan überhaupt kein Einkommen. Mein Gatte ist zurzeit mit Sicherheit schon über ein Jahr lang arbeitslos", hatte die mutmaßliche Sekten-Anführerin bei ihrer Festnahme erklärt: "Wir haben unseren Lebensunterhalt durch Schwarzarbeit bestritten."
Brandstiftung, Mord, Betrug: Frauen in Haft
(Video: APA/ORF Kärnten)
Durch ihre Tätigkeit als Energetikerin sei sie "monatlich auf einen Verdienst von 6.000 Euro gekommen", schildert die Frau. Dabei hatte sie ihr Gewerbe 2011 zurücklegen müssen, nachdem sie wegen Betrugs verurteilt worden war.
Mehr als halbe Million Euro Schulden
Trotz der üppigen Geldströme war das Paar offiziell alles andere als flüssig. Auf dem Haus ihres Gatten liegen, der "Kleinen Zeitung" zufolge, Hypotheken in Höhe von 220.000 Euro. Einer ehemaligen Verwandten schuldet das Paar zudem weitere 320.000 Euro, nach dem sie diese übers Ohr gehauen hatten.
Um sich das alles irgendwie leisten zu können, soll die 47-Jährige über die Jahre zahlreiche Menschen betrogen haben. Die ermordete Pensionistin war eines dieser Opfer. Die Verdächtige soll alleine von ihr mehr als 90.000 Euro "geborgt" haben, wodurch die 72-Jährige selbst in Geldnot geriet.
Als diese das Geld vehement zurückforderte, soll die Clan-Chefin der 43-jährigen Ungarin den Auftrag zum Mord erteilt und gedroht haben, diese bei Nicht-Vollstreckung zu verfluchen.
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(red)