Politik
Nur wer Lohnsteuer zahlt, bekommt Familienbonus
Die Regierung möchte in den kommenden Jahren 2,5 Milliarden Euro einsparen. Gleichzeitig möchte man aber auch das Wahlversprechen "Familienbonus" einlösen.
Eltern sollen entlastet werden: Bis zu 1.500 Euro jährlich, soll man pro Kind von der Steuer absetzen können. Voraussetzung ist, dass das Kind in Österreich lebt und einen Anspruch auf Familienbeihilfe hat. Außerdem gilt der Bonus nur für Kinder, deren Eltern Lohn- und Einkommenssteuern bezahlen.
Rund 700.000 Eltern werden somit nicht entlastet. Dieses eine Viertel verdient höchstens 1.200 Euro Brutto und wird somit bei den Bonus-Zahlungen ignoriert. Eltern, die 1.500 Euro Brutto verdienen, sind nur teilweise von der Entlastung betroffen.
Aber: Auch schon bisher konnten Eltern, die wegen zu geringem Einkommens keine Steuern zahlen mussten, weder Kinderfreibetrag nutzen noch die Kinderbetreuungskosten absetzen.
Viele Alleinerzieher erhalten keinen Bonus
Laut Statistik Austria bekommt somit die Hälfte aller Eltern den Familienbonus zugesprochen. Die ÖVP möchte die Familien von einer Steuerlast von bis zu 1,5 Milliarden Euro befreien. Im Gegenzug wird der Kinderfreibetrag von 440 Euro pro Kind und die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten gestrichen.
Fraglich ist somit, wie man alleinerziehende Mütter und Väter entlasten möchte, die vom Familienbonus nicht profitieren werden. Immerhin rund 60.000 Frauen und Männer sind hierbei betroffen.
Aus dem Finanzministerium von Hartwig Löger (ÖVP) heißt es zu "Heute": "Beim nächsten Ministerrat werden Finanzminister Hartwig Löger und die Familienministerin Juliane Bogner-Strauß erste Detailvorstellungen präsentieren und zum Beschluss vorlegen. Darin enthalten sein wird auch ein Vorschlag, wie auch nichtsteuerzahlende Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher und Familien mit Kindern über 18 von dieser Maßnahme profitieren können."
Klar ist jedoch das Ziel, dass die ÖVP mit ihrem Vorhaben anstrebt: Man möchte das familienfreundlichste Land der Welt werden, so Löger. Das "Prestigeprojekt", wie es die Regierung nennt, soll am Mittwoch im Ministerrat beschlossen werden.
(slo)