Politik

"Gilt"-Spitzenkandidat tritt nach Vorwürfen zurück

Auf seiner Homepage hatte er eine antisemitische Schrift zum Download angeboten. Gründer Roland Düringer steht weiter hinter ihm.

Heute Redaktion
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Günther Lassi erhielt den ersten Listenplatz wie alle "Gilt"-Kandidaten durch das Los. Für Aufsehen sorgte am Montag ein "Heute"-Bericht, dass Lassi auf seiner Homepage, auf der er sich auch "Merlin" nennt, die antisemitische Hetzschrift "Die Protokolle der Weisen von Zion" als PDF zum Download anbot.

Kurz nach Veröffentlichung des Artikels nahm Lassi die Homepage offline. Er blieb aber weiter auf der Kandidatenliste.

Am Mittwochabend veröffentlichte "Gilt"-Gründer Roland Düringer eine Videobotschaft, in der er bekanntgab, dass Lassi freiwillig von seiner Kandidatur zurückgetreten sei. Der Shitstorm habe dem 70-jährigen Pensionisten gesundheitlich zugesetzt.

"Rufmord"

Düringer betont, er respektiere die Entscheidung Lassis, stehe aber weiter hinter ihm und allen "Gilt"-Kandidaten. Abermals hielt er auch fest, dass Lassi kein Antisemit sei, sondern vielmehr das Opfer einer Rufmord-Kampagne.

Lassi habe auf seiner Homepage auch einen anderen Text zum Download angeboten, in dem die Hetzschrift als solche benannt werde, nämlich in dem Werk "Esoterische Ufologie und ihre rechtsextreme Schlagseite" des Sekten-Forschers Roman Schweidlinka.

Die PDF-Sammlung habe "systematischen Charakter" gehabt, der bewusst verschwiegen worden sei, so die Rechtfertigung Düringers. Tatsächlich wird auf der Homepage jedoch kein Zusammenhang zwischen dem antisemitischen Werk und dem Nebensatz im Werk Schweidlinkas hergestellt.