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"Crossroads Inn" im Test: Tavernen-Sim mit Tiefgang

Heute Redaktion
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"Crossroads Inn" für PC lässt Spieler eine virtuelle Taverne führen. Die Simulation überrascht aber mit komplexen Mechaniken und Intrigen.

"Crossroads Inn" von Klabater und Kraken Unleashed zeigt sich als Tavernen-Simulation mit überraschend tiefgängigen Wirtschafts- und Politik-Elementen. Denn hier geht es nicht nur darum, durstige Gäste zu bewirten, sondern auch gleich den Adel zufriedenzustellen und zu entscheiden, welche Intrige gegen das Königshaus man an der Bar lieber überhört.

In "Crossroads Inn" führt der Spieler eine Taverne in einer fiktiven Fantasy-Welt. Sie steht an einer der bekanntesten Straßen des Landes und ist demnach extrem gut besucht – von hochrangigen Adeligen ebenso wie von bekannten Trunkenbolden. Auch der Spieler als Wirt selbst ist kein Unbekannter, ist der doch einer der Erben des kürzlich verstorbenen Königs.

Um aber die Krone für sich beanspruchen zu können, muss sich der Erbe landesweit einen Namen machen, was er als einflussreicher Wirt versucht. Hilfe kommt vom besten Freund des verstorbenen Königs, dem ebenfalls als Wirt tätigen Martyn. So startet das Spiel auch ganz Simulationstypisch: Wir behalten den Lagerbestand im Auge und erstellen mit Martyns Hilfe eine Tavernenkarte, damit die Gäste bestellen können.

Komplex, aber übersichtlich

Schnell wird es aber viel komplexer, dabei aber nie unübersichtlich. Ein Händler-Monopol will der Alkoholpreis in unbezahlbare Höhen anheben, gleichzeitig sollen verschiedene Feste mit reichlich Wein in der Taverne ausgerichtet werden und mit Prügeleien, erotischen Abenteuern und politischen Intrigen warten auch zahlreiche Aufgaben unter den Gästen. Die Aufgaben sind zwar zahlreich, wirken aber nie an den Haaren herbeigezogen, sondern fügen sich gut ineinander.

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So kann der Spieler entscheiden, ob er weiter Alkohol beim Händler zu Wucherpreisen kaufen oder möglicherweise gepanschtes Zeug am Schwarzmarkt erstehen will. Der Adel wiederum verhängt Strafen auf Schwarzmarkt-Einkäufe, so müssen wir die Lieferrouten an dessen Kontrollen vorbei planen. Das wiederum bedingt längere Lieferzeiten, was Lagernotbestände angesichts eines anstehenden Festes auslöst.

Tolle Story, witzige Wendungen

Auch Personalmanagement ist in "Crossroads Inn" gefragt. Kellner, Rausschmeißer und Prostituierte wollen nicht nur bezahlt, sondern auch gut gewählt werden. Sie kommen alle mit speziellen Eigenschaften – aggressive Rausschmeißer etwa können schon mal Stammgäste vergraulen, feige wiederum prügelnde Gäste ignorieren und damit dem Image der Taverne schaden. Und sind die Kellner zu langsam, wandern ebenfalls die Kunden ab.

Der Story-Modus wartet insgesamt mit einer tollen Hintergrundgeschichte und witzigen Wendungen auf. Im freien Sandbox-Modus kann man zudem nach und nach wie in einem Aufbau-Strategiespiel die eigene Taverne immer mehr erweitern. So müssen Zimmer für die Angestellten geschaffen werden, die Tische müssen vermehrt werden und die Taverne soll mit eigenen Dekorationen locken.

Tavernen-Sim mit Tiefgang

Die Komplexität von "Crossroads Inn" überrascht. Während der Sandbox-Modus vielfältige Aufbau-Strategie im Tavernen-Format bietet, glänzt der Story-Modus mit einer netten Handlung und vielen Rollenspiel-Elementen. Einige Bereiche wie die noch nicht ganz so gelungene Sprachausgabe oder Texteinblendungen brauchen noch Updates, daran arbeiten die Entwickler aber laufend.

Mit "Crossroads Inn" scheint ein "Die Sims" des Mittelalters zu entstehen. Die Simulation zeigt schon jetzt charmant, wie viel Wert aufs Detail gelegt wurde und wie durchdacht die verschiedenen Mechaniken des Spiels waren. Mit einem ersten Patch wird auch sehr bald eine deutsche Sprachunterstützung verfügbar sein. Wer Aufbau- und Simulationsspiele mag, dem können wir "Crossroads Inn" wärmstens empfehlen.