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Haben Pflanzen doch ein Bewusstsein?
Schlechte Nachrichten für Vegetarier: Möglicherweise können auch Pflanzen fühlen und denken.
Bisher hat man angenommen, dass Pflanzen kein Bewusstsein, also die Fähigkeit zum Denken und Fühlen, haben. Man glaubte, ihre Reaktion auf die Umgebung fände auf intuitiver Ebene statt. Doch es könnte auch anders sein.
Venusfliegenfallen können zählen, Bäume teilen ihre Nährstoffe über unterirdische Netzwerke miteinander. Tomaten warnen bei Befall eines Krankheitserregers über Untergrundsysteme ihre Nachbarn.
Die Frage, die sich stellt, ist, ob sie lediglich passiv auf die Veränderungen ihrer Umwelt reagieren oder tatsächlich über ihre Aktionen nachdenken? Wie eine neue Studie zeigt, sind Pflanzen vielleicht intelligenter als angenommen.
Erbsenpflanzen orientierten ihren Wachstum am Licht. In einem Experiment stellte man einen sanft blasenden Ventilator neben sie. Nach einer Weile orientierten sie sich an ihm, selbst wenn sie das blaue Licht gerade nicht beschien. Die Pflanzen benutzten die Position des Ventilators, um die Wahrscheinlichkeit für einen Lichteinfall vorherzusagen.
Eine Struktur, die der von Neuronen ähnelt
Sie verfügen zwar über kein Gehirn, jedoch über ein System von Nervenzellen, deren Ausschüttung ähnlich funktioniert wie die elektrischen Impulse in der Tierwelt. Sollten Pflanzen ähnlich wie Tiere lernen können, würde sich die Theorie bestätigen.
Natürlich gibt es auch Gegenstimmen, die an der Existenz eines Pflanzenbewusstseins zweifeln. Kritiker werfen der These vor, sie würde Pflanzen auf kontraproduktive Weise vermenschlichen und betonen, dass es auch Tiere gibt, die kein Bewusstsein haben. Bislang lässt sich weder beweisen, dass Pflanzen kein Bewusstsein haben noch dass sie eines haben.