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Experte sagt, was unser Geld im Sommer wert sein wird

Wirtschaftsforscher Gabriel Felbermayr erklärt, wie viel eine Semmel in Zukunft kosten wird und wer sich den nächsten Urlaub leisten kann.

Amra Duric
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Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr warnt vor anstehenden Teuerungen.
Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr warnt vor anstehenden Teuerungen.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Rekord-Preise Nahrungsmittel und Sprit und Heizkosten, die in die Höhe schießen. Das Leben ist so teuer, wie seit 40 Jahren nicht mehr. "Es gibt schon gute Gründe um aktuell pessimistisch zu sein", sagt Gabriel Felbermayr, Direktor des österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts im Gespräch mit Claudia Stöckl bei "Frühstück bei mir".

"Jetzt müssen wir wirkliche Sorge haben, dass es auf den Nahrungsmittelmärkten zu großen preislichen Verwerfungen kommt." – Gabriel Felbermayr. 

Für den Experten ist klar: "Es wird einen Wohlstandsverlust geben. Es ist so, dass wir in Normalzeiten in Österreich etwa 10 Milliarden Euro für den Import von fossilen Brennstoffen ausgeben. Das sind Waren, die wir im Ausland einkaufen müssen. Diese Rechnung ist jetzt doppelt so teuer geworden."

Sorge um Anstieg bei Nahrungsmitteln

Die hohe Inflation von 6,8 Prozent zeigt sich besonders in der Geldbörse. "Wenn auf den Weltmärkten die Preise steigen, kommt das irgendwann auch in Österreich an. Dann kam der Konflikt in der Ukraine. Der Gaspreis steigt bereits seit August 2021 schneller. Das war eine Strategie von Putin. Die Nervosität hat die Weltmärkte angetrieben. Jetzt müssen wir wirkliche Sorge haben, dass es auf den Nahrungsmittelmärkten zu großen preislichen Verwerfungen kommt", so der Oberösterreicher.

"Der ein oder andere wird sich überlegen müssen, ob er mehr arbeitet. Es gibt ein paar Anpassungsmöglichkeiten, die manchen zumindest zur Verfügung stehen könnten." - Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr

Laut Felbermayr kommen 25 Prozent der Weizenexporte aus der Ukraine und Russland. "Wenn das für die Weltmärkte nicht mehr zur Verfügung steht, dann bedeutet das, dass die Preise steigen müssen. Das ist für viele arme Länder eine potentielle Katastrophe."

Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr zu Gast bei Claudia Stöckl in "Frühstück bei mir".
Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr zu Gast bei Claudia Stöckl in "Frühstück bei mir".
Markus Kiesenhofer

"Wir sind noch nicht an der Spitze"

Richtig spürbar wird das laut dem 45-Jährigen im Sommer. "Wir sind noch nicht an der Spitze. Es wird in den Frühsommer hinein noch hohe Steigerungsraten geben. Aber dann in der zweiten Hälfte dieses Jahres sollte es mit der Preisdynamik etwas zurückgehen." 

Für das Frühstück mit Moderatorin Claudia Stöckl wurden am Institut für Wirtschaftsforschung Kaffee, Früchte, Croissants aufgetischt. Ob diese Lebensmittel laut Felbermayr künftig noch teuerer werden? "Beim Gebäck haben wir das Ende noch lange nicht gesehen, weil die große Sorge ist ja, dass Getreide teurer wird, wenn Ukraine und Russland nicht mehr liefern. Wie stark, das ist kaum prognostizierbar." Verdoppeln wird sich der Preis bei der Semmel laut dem Wirtschafts-Wissenschaftler wahrscheinlich nicht. "Aber wenn ein Semmel 50 Cent kostet, kann es schon sein, dass es dann 55 Cent kostet."

Winterurlaub für Familien nicht mehr leistbar

Auch der Spritpreis könnte laut Felbermayr wieder in die Höhe schießen: "Der kann natürlich wieder steigen. Vom Trend her schaut es derzeit aber aus, als ob er nach unten geht. Aber, wenn morgen ein Ölembargo käme, dann hätte das Auswirkungen auf die Zapfsäulen." 

"Jemand, der gespart hat, der kann sich mit den Preissteigerungen arrangieren. Dann kostet halt der Skiurlaub 15 Prozent mehr. Für die Familie, für die das in den letzten Jahren gerade noch machbar war, ist das im kommenden Winter möglicherweise nicht mehr machbar."

Laut dem Wirtschaftsforscher stehen heuer noch weitere Teuerungen an. "Durch den Krieg und die Inflationsentwicklung werden alle Österreicher und Österreicherinnen Kaufkraft verlieren. Für den Euro, den Sie am Konto haben, kriegen Sie weniger Ware. Das tut den kleinen Einkommen mehr weh als den großen. Jemand, der gespart hat, der kann sich mit den Preissteigerungen arrangieren. Dann kostet halt der Skiurlaub 15 Prozent mehr. Für die Familie, für die das in den letzten Jahren gerade noch machbar war, ist das im kommenden Winter möglicherweise nicht mehr machbar." 

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