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In Kärnten laufen 3 Männer um Kuss mit echter Jungfrau
Alle 25 Jahre laufen drei junge Burschen um die Wette. Der Gewinner darf einer Jungfrau einen Kuss geben. Ein Brauch, der für Verwunderung sorgt.
Zwei Jahre lang pausierte der Pfingstbrauch in Weitensfeld (Kärnten) coronabedingt. Heuer wird das Kranzelreiten, das mittlerweile zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört, stattfinden. Die Steinerne Jungfrau wird schon seit 455 Jahren beim Kranzelreiten geküsst. Skurrile Besonderheit: Nur alle 25 Jahre können die Gurktaler eine reale Frau küssen. Heuer verkörpert die 16-jährige Marie-Sophie Tatschl die "Jungfrau aus Fleisch und Blut".
Gewinner darf 16-Jährige küssen
Am Pfingstmontag laufen die drei Burschen Alexander Ladstätter, 18-jähriger Schüler an der HAK-Althofen, Peter Burkart (18), Schüler an der HTBLVA-Ferlach und Bürgermeistersohn Franz Sabitzer jun. (17), Schüler an der Agrar-HAK in Althofen um die Wette. Der Gewinner darf Jungfrau Marie-Sophie küssen. "Favoriten habe ich keinen, wer von den drei Burschen mich küssen darf. Das lass ich einfach auf mich zukommen!", erzählt Tatschl.
Ärger über Brauch
Der Brauch soll der mündlichen Überlieferung nach im 16. Jahrhundert entstanden sein. 1567 wurde Weitensfeld von einer Pestepidemie heimgesucht. Nur die drei Bürgersöhne und das Burgfräulein aus dem Schloss "Thurnhof" überlebten. Alle drei Männer hielten um die Hand der jungen Frau an. Diese forderte sie zu einem Wettlauf auf. Der Sieger durfte sie heiraten.
Heiraten wird Tatschl nicht, dafür aber mit dem Sieger den Gurktaler Walzer tanzen. Im Netz gehen die Meinungen zum Kranzelreiten auseinander. "Weil es ja auch irgendjemanden etwas angeht, ob diese junge Frau Jungfrau ist oder nicht. Im nächsten Schritt halten ihre traditionellen Eltern dann wohl schon den perfekten Ehemann bereit. Traditionen sind schön und wichtig und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl. Bissl Fingerspitzengefühl was noch Tradition und was einfach Hochmittelalter ist, würde aber wohl nicht schaden", ärgert sich eine Userin.
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