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Wie sich Astronauten-Gehirne im Weltall verändern

Das Gehirn der Astronauten passt sich im Weltraum der Schwerelosigkeit an. Noch 7 Monate nach ihrer Rückkehr sind strukturelle Veränderungen sichtbar.

Sabine Primes
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Völlig losgelöst: Wie sich die Anpassungsstrategien des Gehirns auf den Alltag auswirken, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Völlig losgelöst: Wie sich die Anpassungsstrategien des Gehirns auf den Alltag auswirken, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
©Lions Gate / Everett Collection / picturedesk.com

Menschen, die ins All reisen, unterliegen extremen körperlichen Veränderungen, wenn sie lange Zeit der Schwerelosigkeit ausgesetzt sind. Um diese zu verstehen, wurden zwölf Kosmonauten, die durchschnittlich sechs Monate an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) verbrachten, vor dem Flug, zehn Tage nach dem Flug und sieben Monate nach dem Flug in einem MRT-Scanner gescannt. Mit den Hirnscans sollten die Veränderungen in der weißen Hirnsubstanz der Allreisenden sowie von 13 Kontrollpersonen untersucht werden. Die Studie ist im Fachmagazin "Frontiers in Neural Circuits" erschienen.

Langfristige Veränderungen im Gehirn

"Wir fanden strukturelle Veränderungen nach dem Weltraumflug in Gehirntrakten, die aus funktioneller Sicht eine Rolle in der Sensomotorik, Sprache und visuellen Funktion spielen", schreiben die Forscher in ihrer Studie. "In der Schwerelosigkeit muss ein Astronaut seine Bewegungsstrategien im Vergleich zur Erde drastisch anpassen", erklärt Erstautor Andrei Doroshin von der US-amerikanischen Drexel University. Und die Studie zeige, dass die verschiedenen Hirnregionen im Weltall sozusagen neu verdrahtet würden.

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    Bei der ersten Touristenreise ins Weltall befindet sich kein ausgebildeter Astronaut an Bord.
    Bei der ersten Touristenreise ins Weltall befindet sich kein ausgebildeter Astronaut an Bord.
    - / AFP / picturedesk.com

    Nachuntersuchungen bei acht Kosmonauten zeigten, dass die Veränderungen sieben Monate nach der Rückkehr auf die Erde noch sichtbar waren. Einschränkend geben die Forscher zu bedenken, dass die Stichprobe klein war, weshalb weitere Langzeitstudien nötig seien. 

    Gegenmaßnahmen? – Fehlanzeige.

    Auch im Hinblick auf künftige Marsmissionen, die deutlich länger dauern würden, erachten sie dies als wichtig. "Da Missionen zum Mars mindestens neun Monate Raumflug umfassen, müssen weitere Langzeitstudien zum menschlichen Gehirn durchgeführt werden", heißt es in der Studie weiter. Derzeit gebe es Gegenmaßnahmen für Muskel- und Knochenschwund, aber nicht für das Gehirn.