Politik
Kirchen-Vertreter fordern die Aufnahme von Flüchtlingen
Caritas-Präsident Michael Landau, die österreichischen Bischöfe sowie Papst Franziskus machen sich für die Aufnahme von Flüchtlingen stark.
In Sachen Asyl hat sich seit der Angelobung der türkis-grünen Bundesregierung im Jänner 2020 wenig geändert. Obwohl sich einige Personalien verschoben bzw. verabschiedet haben, bleibt die ÖVP hart im Kurs. Nun gibt es erneut Appelle von Vertretern der katholischen Kirche einzulenken.
Caritas, Papst und Bischöfe wollen Flüchtlinge aufnehmen
Caritas-Präsident Michael Landau sieht die Bundesregierung in der Pflicht Schutzsuchenden Hilfe zu leisten. Bereits vergangenen Mittwoch hatten sich die österreichischen Bischöfe dem Credo von Papst Franziskus angeschlossen. Dieser hatte nämlich von den Ortskirchen die Aufnahme von Asylwerbern gefordert und die EU-Mitgliedsstaaten, um ihre Unterstützung gebeten.
Im Interview mit der Tiroler Tageszeitung bekräftigte Landau diesen Wunsch, den er teile. "Ich bin den Bischöfen sehr dankbar für ihren Appell an die Bundesregierung. Es wäre gerade jetzt zu Weihnachten ein wichtiges Zeichen der Humanität, 100 in ihrem Asylstatus anerkannte Familien mit Kindern aus den Erstaufnahmelagern im Sinne einer geordneten Rettungsaktion in Österreich aufzunehmen“.
Dass die Bundesregierung ihren Kurs hier nun tatsächlich ändert, gilt dennoch als unrealistisch. Bundeskanzler Karl Nehammer gilt als Hardliner, auch wenn Vizekanzler Werner Kogler ein brisantes Detail dazu ausgeplaudert hat. Der neue Regierungschef bekommt jedenfalls vom Caritas-Präsidenten einen Vertrauensvorschuss.
Kanzler mit neuem Stil bekommt Vertrauensvorschuss
"Ich nehme dankbar wahr, dass sich der Kanzler für einen neuen Stil engagiert", so Landau, der weiters meint, dass die Regierung vor großen Herausforderungen stünde. Landau sieht in den Bereichen der Pflege, der Armutsbekämpfung, aber auch der Kinderarmut sowie dem Arbeitslosengeld Handlungsbedarf. Nachdem Wohnen und Heizen erneut teurer wurde, ist es nun die Aufgabe zu zeigen, dass ökologische und soziale Fragen verknüpft werden.