Politik

"Widerstand hat keinen Sinn": FPÖler für Impfpflicht

FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer gilt als führender Ideologe der Freiheitlichen. Umso mehr überrascht, dass er sich nun für eine Impfpflicht ausspricht.

Rene Findenig
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FPÖ-"Chefideologe" Andreas Mölzer spricht sich für eine Corona-Impfpflicht aus.
FPÖ-"Chefideologe" Andreas Mölzer spricht sich für eine Corona-Impfpflicht aus.
HERBERT P. OCZERET / APA / picturedesk.com

FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer stellt sich quer und richtet damit auch indirekte Kritik an die Parteispitze und -linie der FPÖ in der Corona-Krise. "Wenn es uns weiterbringt, von mir aus", sagte Mölzer im ORF-"Report" zu der geplanten Impfpflicht in Österreich. Parteichef Herbert Kickl und führenden FPÖlern, die gegen die Impfpflicht trommeln, richtete Mölzer aus: "Es hat keinen Sinn, einen Widerstand gegen das, was halt das Groß der Wissenschaft empfiehlt. Das ergibt von mir aus keinen Sinn."

"Wenn es uns nützt und wenn es auch verfassungsrechtlich hält" sei Mölzer durchaus für eine Impfpflicht, erklärte der Freiheitliche. Er selbst sei doppelt geimpft und ginge auch testen, gab Mölzer bekannt. "Ich bin wirklich da nicht ganz auf Parteilinie", so der ehemalige freiheitliche EU-Mandatar. "Ich sehe da gar keine andere Möglichkeit, und man wird sich an die Maßnahmen halten, mit Maske. Ich war jetzt grad testen, obwohl ich geimpft, genesen, alles bin. Was soll man machen".

"Ich habe einen relativ leichten Verlauf gehabt, aber es ist mir auf gut Kärntnerisch beschissen gegangen"

"Glücklich ist damit ja niemand. Das sagen ja selbst die Regierenden. Das sagt ja selbst der gräfliche Bundeskanzler und der Gesundheitsminister", so Mölzer zur kommenden Impfpflicht. Weg daran vorbei führe aber auch keiner. Mölzer selbst sei nach einer zweifachen AstraZeneca-Impfung selbst mit Corona infiziert worden: "Ich habe einen relativ leichten Verlauf gehabt, aber es ist mir auf gut Kärntnerisch beschissen gegangen." Nun werde er sich die Booster-Impfung holen.

Ganz anders der erst kürzlich von Corona genesene FPÖ-Parteichef Herbert Kickl. Der eröffnete seinen ersten öffentlichen Auftritt nach der überstandenen Covid-Erkrankung am Dienstag mit einem Rundumschlag gegen Türkis-Grün ("dümmste, verlogenste und sadistischste Regierung Europas") und den "Impfzwang". Gegen Letztere ruft er weiter die Menschen auf die Straße. Ob ihn Mölzers Worte umdenken lassen? Die Bundesregierung jedenfalls streckt für Beratungen ihre Hand aus.

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