Gesundheit
Darum wachen viele Menschen um 3 Uhr nachts auf
Man wacht auf, der Blick auf die Uhr: 3 Uhr nachts. Aber warum ist es immer ungefähr die gleiche Uhrzeit? Ein Schlafexperte klärt auf.
Es ist ein Problem, das sicher viele Personen kennen: Man wacht nachts zwischen 3 und 4 Uhr auf und kann einfach nicht wieder einschlafen. Doch woran liegt das? Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin Alfred Wiater erklärt, das Phänomen werde als "Stunde des Wolfs" bezeichnet.
Der Grund für das Aufwachen ist unser Hormonspiegel. Melatonin wird bei Dunkelheit ausgeschüttet und auch als "Schlafhormon" bezeichnet. Serotonin ist unser "Wohlfühlhormon", was der Körper in Melatonin umwandelt und Cortisol, das "Stresshormon", schützt uns vor übermäßigem Stress, erklärt Wiater.
Stresspegel sinkt im Schlaf
Wandelt der Körper nun zu viel Serotonin in Melatonin um, und sinkt im Schlaf der Stresspegel, so geraten unsere Hormone aus dem Gleichgewicht. Das sorgt letztlich für ein Aufwachen. Aber warum genau um 3 Uhr? Die Körpertemperatur ist um diese Zeit aufgrund der Ruhephase heruntergefahren und beeinflusst den Hormonspiegel.
Ein Autor des Magazins der "Süddeutschen Zeitung" erklärt, früher sei es ganz normal gewesen, in zwei Etappen zu schlafen. Die Menschen seien etwa gegen 3 Uhr aufgewacht und haben dann Dinge erledigt, wie Briefe schreiben oder Freunde besuchen.
"Wachschlaf"
"Dorveille" wurde dieses Phänomen damals genannt, was in etwa so viel bedeutet wie "Wachschlaf". Und in der Tat: Auch Schlafexperten empfehlen: Wer nachts aufwacht, sollte das Licht anschalten und sich kurz bewegen.
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin erklärt, dass dadurch der Melatonin-Spiegel gesenkt werde und es leichter falle, wieder einzuschlafen. Außerdem könne so eine negative Assoziation mit dem eigenen Bett vermieden werden.