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Zehntausende protestieren für Recht auf Abtreibung

In den USA protestierten am Wochenende 10.000 Personen für das Recht auf Abtreibung, nachdem Texas das Recht darauf stark eingeschränkt hatte.

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Demonstration in Washington
Demonstration in Washington
ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP / picturedesk.com

Zehntausende Menschen sind am Samstag in dutzenden Städten der USA für das Recht auf Abtreibung auf die Straße gegangen. Unter Rufen wie "Hände weg von meinem Körper" versammelten sich allein in Washington rund 10.000 Demonstrierende und zogen durch die US-Hauptstadt.

Hintergrund der Demonstrationen ist ein neu eingeführtes Abtreibungsgesetz im Bundesstaat Texas. Es verbietet fast alle Abtreibungen, sobald der Herzschlag des Fötus festgestellt worden ist. Viele Frauen wissen zu diesen Zeitpunkt gar nicht, dass sie schwanger sind. Es gilt als das aktuell strengste Abtreibungsgesetz in den USA.

Abtreibungsgegner hoffen auf oberste Richter

Zwar wollte US-Präsident Joe Biden dieses für ungültig erklären lassen, doch die obersten Richter des Landes (Supreme Court) wiesen einen Eilantrag vorerst ab. Voraussichtlich am Montag wird er sich erneut mit dem Thema befassen

Der Supreme Court hatte 1973 in seinem Grundsatzurteil "Roe versus Wade" das Recht von Frauen auf eine Abtreibung zwar verankert. Abtreibungsgegner hoffen nun, dass dieses Urteil gekippt werden könnte und die Möglichkeit scheint so groß wie selten zuvor. Denn unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ist der Supreme Court deutlich konservativer geworden.

Thurman reiste für Schwangerschaftsabbruch nach Deutschland

Im Streit um das strenge neue Abtreibungsgesetz im US-Bundesstaat Texas hatte Hollywood-Star Uma Thurman öffentlich gemacht, dass sie als Teenagerin selbst abgetrieben hat. Die aus "Pulp Fiction" und "Kill Bill" bekannte Darstellerin schrieb in einem Gastbeitrag für die "Washington Post", sie sei als Jugendliche in Europa "ungeplant von einem viel älteren Mann schwanger geworden" und habe in Köln eine Abtreibung vornehmen lassen.

Noch am Freitag hatte das US-Repräsentantenhaus erstmals einen Vorstoß gestartet, um das Recht auf Abtreibung in einem Bundesgesetz zu verankern. Die von den Demokraten von Präsident Joe Biden kontrollierte Kongresskammer votierte am Freitag mit 218 zu 211 Stimmen für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Die Abstimmung hatte jedoch weitgehend symbolischen Charakter, da das Gesetzesvorhaben kaum Aussichten auf eine Verabschiedung im Senat hat.

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