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Früher Minister, heute Essensbote – Afghane sattelte um

In seinem neuen Leben muss sich ein Ex-Minister nun ordentlich abstrampeln. Doch der afghanische Flüchtling ist im neuen Job in Deutschland glücklich.

Christian Tomsits
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Sadaat als Essenslieferant, rechts im alten Job mit Ex-Präsident Ashraf Ghani
Sadaat als Essenslieferant, rechts im alten Job mit Ex-Präsident Ashraf Ghani
Twitter/Josa Mania-Schlegel

Früher fuhr er in der Limousine vor, heute tritt er in die Pedale – bei Wind und Wetter. Der ehemalige afghanische Telekommunikationsminister Sayed Ahmad Sah Sadaat flüchtete im Jahr 2020 nach Deutschland.  "Ich führe jetzt ein einfaches Leben", sagte er Josa Mania-Schlegel, der für die "Leipziger Volkszeitung" die Geschichte recherchierte. Der Journalist folgte Hinweisen aus der Leipziger Community und fand heraus: Der unauffällige Fahrradkurier war einmal ein prominenter afghanischer Politiker. 

Als Minister in Afghanistan beschäftigte sich der IT-Spezialist mit dem Ausbau des Handynetzes, wollte "das Land in Wohlstand und eine bessere Zukunft" führen. Eine innenpolitische Krise brachte ihn im Jahr 2020 zum Rücktritt. Der Umsturz durch die Taliban war damals schon absehbar. Nach seinem Abgang entschied sich Sadaat zur Flucht, landete im Dezember 2020 in Deutschland und in der harten Realität.

Als ihm das Geld ausging, musste er beruflich umsatteln und nahm einen Job als Fahrradbote an. Das damit hart verdiente Geld spart er für Deutschkurse und Weiterbildungen. Denn sein großer Traum ist es, einmal für die deutsche Telekom zu arbeiten. "Ich fühle mich sicher in Deutschland", sagt er.

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