Niederösterreich
Bürger ärgern sich über nächtliche Erntearbeiten
In Gaweinstal fühlen sich Bürger von den nächtlichen Feldarbeiten gestört. Bürgermeisterin kontert: "Wer am Land lebt, muss mit der Natur leben."
Die enorme Hitze ruft die Landwirte auf den Plan - bis in die Nachtstunden wird gedroschen und das Korn, Heu und Stroh eingefahren. Doch die Arbeiten mit den lauten Maschinen bis spät in die Nacht stört so manche Bewohner wie in Schrick, Gaweinstal (Mistelbach). Bürgermeisterin Birgit Boyer (ÖVP) erhielt via WhatsApp eine Beschwerde über die Feldarbeiten, die für Kopfschütteln sorgte.
"Landwirt ist nicht aus Spaß unterwegs"
"Ist es notwendig um 23.30 Uhr mit dem Mähdrescher auf dem Feld zu fahren?", wurde die Bürgermeisterin gefragt. Diese zögerte auch nicht und hatte die passende Antwort parat: "Ich bin überzeugt davon, dass der Landwirt nicht aus Jux um diese Uhrzeit auf dem Feld unterwegs ist. Wahrscheinlich würde er auch gerne die laue Sommernacht auf der Terrasse verbringen."
Ernte rechtzeitig einbringen
Und Boyer holt weiter aus: "Im Gegensatz zu einem Arbeitnehmer, der jedes Monat pünktlich sein Gehalt auf das Konto bekommt - egal wie gut oder schlecht er gearbeitet hat, bekommt ein Landwirt nur einmal im Jahr eine Auszahlung. Und dazu muss er die Ernte rechtzeitig einbringen und zu einem fairen Preis verkaufen." Die Bürgermeisterin betont in ihrem Statement, dass wenn wer regionale Produkte haben will, diese auch geerntet werden müssen.
Rasche Ernte wegen Unwetter
Vor allem jetzt wo so viele Unwetter auftreten, müssen die Felder rasch abgeerntet werden, damit nicht die Arbeit eines Jahres zerstört wird. Und sie fügt noch hinzu: "Wer am Rande einer Siedlung wohnt hat nun mal die Natur vor der Nase, damit muss man leben. Wenn wer neben der Autobahn oder dem Zug wohnt, ist tagtäglich mit Lärm konfrontiert."