Wien
CO-Vergiftung! Wienerin (11) kippte beim Duschen um
Das Badezimmer wurde für eine Schülerin fast zur Todesfalle. Wegen einer defekten Gastherme atmete die 11-Jährige hoch giftiges Kohlenmonoxid ein.
Die Gefahr durch das unsichtbare und geruchlose Kohlenmonoxid (CO) wird oft unterschätzt. In Lasberg (OÖ) starben am Montag zwei Kinder (2, 5) nach einem CO-Austritt, wir haben berichtet.
Einer Tragödie entging eine Familie in der Burggasse (Neubau) am 28. Juni 2020. Während die 11-jährige Kusum duschte, trat das geruchlose Kohlenmonoxid aus der nicht gewarteten Gastherme aus und verteilte sich in der ganzen Wohnung. Wegen der Sommerhitze waren alle Fenster geschlossen. "Mir wurde plötzlich schwindelig, habe es aber noch geschafft nach meiner Mama zu rufen. Dann kippte ich einfach um", erinnert sich Kusum im Gespräch mit "Heute".
Wohnhaus wurde evakuiert
Als Mutter Kanta Rani ihre Tochter schreien hörte, wollte sie sich wegen Übelkeit gerade hinlegen – auch sie und ihre zweite Tochter zeigten bereits Symptome einer Vergiftung. "Kusum lag ohnmächtig am Boden. Ich habe sie umarmt und geweint, weil ich nicht wusste, was mit meinem kerngesunden Kind los ist", schildert sie. Als die Rettung eintraf, schrillte der Alarm des CO-Warngerätes schon vor der Wohnungstür und zeigte einen stark erhöhten Wert. Die gesamte Familie wurde sofort ins Freie gebracht und das Haus evakuiert.
"Ich habe viel geweint"
Die 11-Jährige musste nach Graz geflogen und drei Tage in einer Überdruckkammer behandelt werden: "Dort ging es mir schlecht. Meine Ohren taten so weh und ich habe ich viel geweint", schildert Kusum. Die ersten Tage nach dem schrecklichen Unfall hatte Kusum Angst vor der Therme und vor dem Duschen, heute geht es ihr wieder gut. Die Schülerin rät allen: "Diesen Fehler machen wir nie mehr. Kippt die Fenster und kauft einen CO-Melder!."
Vier Tipps für den sicheren Betreib von Gasgeräten im Sommer, gibt es hier.
Ein Erklär-Video zu den Gefahren gibt es unter www.rauchfangkehrer.wien.