Wien
Weltkulturerbe: Stadt hofft von roter Liste zu kommen
Seit 2017 steht Wien wegen dem umstrittenen Heumarkt-Projekt auf der roten Liste der UNESCO. Eine Vorentscheidung lässt nun auf Streichung hoffen.
Seit rund vier Jahren sorgt das Hochhausprojekt am Heumarkt (Landstraße) für Ärger zwischen Wien, Bund und der UNESCO, die sich um das Weltkulturerbe kümmert. Die UNESCO sah die Höhe von 66,3 Metern als zu hoch an und nahm die Stadt auf die rote Liste auf. Damit geriet Wien in Gefahr den Status der Innenstadt als Weltkulturerbe zu verlieren.
Nach der hartnäckigen Forderung seitens der UNESCO und der Denkmalpflege-NGO ICOMOS nach einer Reduktion der Turmhöhe (die schließlich umgesetzt wurde), einem zweijährigen Moratorium und viele intensive Verhandlungen später, könnte nun eine Lösung bevorstehen. Wie Wiens Landtagspräsident und Welterbe-Beauftragter Ernst Woller (SPÖ) heute, Dienstag, mitteilte, liege nun eine "Draft Decision" vor. Diese "positiv formulierte" Vorentscheidung gilt als Entscheidungsgrundlage für die nächste Sitzung des UNESCO-Kommitees, die ab 16. Juli in Fuzhou (China) stattfindet. Dort wird sich entscheiden, wie es mit Wiens Status als Weltkulturerbe weitergeht.
"Bin überzeugt, dass wir nächstes Jahr von roter Liste gestrichen werden"
Woller zeigt sich zuversichtlich, dass dort der Entschluss gefasst wird, Wien aus der Ungewisstheit zu entlassen. "Nach dieser so positiv formulierten Draft Decision für die 44. Sitzung des Welterbe-Komitees im Juli 2021 bin ich davon überzeugt, dass wir im nächsten Jahr von der Roten Liste gestrichen werden können", wird er im ORF zitiert.
Neben dem Überdenken der ursprünglichen Bebauungspläne für den Heumarkt kommt die Stadt der UNESCO auf mit der Erstellung eines Managementplans entgegen. Dieser soll festlegen, wie die Stadt künftig mit ihrem Weltkulturerbe umgehen will. Laut Woller ist dieser "bereits weit fortgeschritten" und soll im Herbst im Wiener Gemeinderat beschlossen werden.