Genuss
Landen Qualle & Co. bald auf unserem Teller?
Die Weltpopulation wächst und wirft Fragen zur Ernährungssicherheit auf. Die Suche nach neuen Nahrungsquellen führt ins Wasser, ist aber kein Fisch.
Eine stetig wachsende Weltbevölkerung, Ressourcenknappheit und Klimawandel erzeugen zunehmend Druck auf die Nahrungsmittelversorgung. Für eine Zukunft global gleichmäßig verteilte Nahrungsmittelsicherheit und Nährstoffversorgung ist die Erschließung alternativer Proteinquellen von entscheidender Bedeutung. Das Projekt „Food for the Future" (F4F) sucht nach Innovationen, um die kommenden globalen Herausforderungen im Bereich der Ernährung zu bewältigen.
Im Fokus der Forschungen steht die reichlich vorhandene Qualle. Der Nährwert verschiedener Quallenarten ist nachweislich von ähnlicher Qualität wie die von Meeresfrüchten im Allgemeinen. Somit könnten Quallen, die einer niedrigen trophischen Stufe angehören, eine neue, nachhaltigere Ressource für essentielle Nährstoffe in der Ernährung von Mensch und Tier darstellen. Neben der Ermittlung von Nährwerten verschiedener Quallenarten wird man sich in dieser Forschung auch mit den technischen Herausforderungen befassen, die mit der kontrollierten Zucht von Quallen in Aquakultursystemen verbunden sind.
Qualle als Proteinquelle
In China werden Quallen seit über 1.700 Jahren konsumiert und traditionell als gesundheitsfördernd angesehen. Der Proteingehalt in Quallen beträgt bis zu 50%, mit einem hohen Anteil an wichtigen Aminosäuren. Diese könnten als nützliche Nahrungsergänzung für Menschen mit Aminosäuren-Mangel dienen. Die weltweite Nachfrage nach Quallen steigt zunehmend an und verursacht bereits Überbeanspruchung der natürlichen Bestände.