Gesundheit

Smartphones könnten in Zukunft Hautkrebs erkennen

Eine künstliche Intelligenz erkennt krankhafte Hauterscheinungen zu 90 Prozent. Ein Zukunftsmodell?

Sabine Primes
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Wichtig: Der jährliche Muttermal-Check beim Hautarzt.
Wichtig: Der jährliche Muttermal-Check beim Hautarzt.
Getty Images/iStockphoto

Die Überlebenschancen bei Hautkrebs sind mittlerweile sehr gut - eine frühe Entdeckung vorausgesetzt. Daher ist es wichtig, sich einmal im Jahr einem Muttermal-Check beim Hautarzt zu unterziehen. Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto einfacher ist auch die Behandlung. Bisher verlassen sich Ärzte auf die Blickdiagnose verdächtiger Läsionen.

Forscher am Massachusetts Institute of Technology könnten das jetzt ändern. Anhand von 20.388 Aufnahmen, die große Bereiche des Körpers von Patienten abbilden, trainierten sie eine künstliche Intelligenz, um schnell und effektiv Melanome im Frühstadium zu identifizieren und zu untersuchen. Die Bilder wurden mit handelsüblichen Kameras aufgenommen, wie sie beispielsweise in Smartphones eingebaut sind. Dermatologen, die mit den Forschern zusammenarbeiteten, klassifizierten die Läsionen auf den Bildern visuell, um sie zu vergleichen. Sie fanden heraus, dass die KI eine Sensitivität von mehr als 90,3 Prozent bei der Unterscheidung von verdächtigen Läsionen und unverdächtigen Läsionen, Haut und komplexen Hintergründen erreichte.

"Unsere Forschung deutet darauf hin, dass Systeme, die Computer Vision und tiefe neuronale Netze nutzen und solche häufigen Anzeichen quantifizieren, eine vergleichbare Genauigkeit wie Experten-Dermatologen erreichen können", erklärt Luis R. Soenksen, der Erstautor des Papers. "Allerdings fehlt es derzeit noch an der Fähigkeit medizinischer Systeme, umfassende Hautscreenings im großen Maßstab anzubieten".