Science

Meteorit aus Hauseinfahrt könnte riesiges Rätsel lösen

Am 28. Februar zog ein Feuerball eine grelle Spur über England. Die Reste dieses seltenen Meteoriten könnten Rätsel zur Entstehung der Erde lösen.

Roman Palman
Teilen
Fragment des Meteoriten aus Winchcombe in der englischen Grafschaft Gloucestershire.
Fragment des Meteoriten aus Winchcombe in der englischen Grafschaft Gloucestershire.
Natural History Museum London

Drei Jahrzehnte ist es her, dass in Großbritannien die Einschlagstelle eines Meteoriten entdeckt wurde. In der Nacht auf den 28. Februar wurde der Himmel über England plötzlich von einem grellen Licht erhellt – ein Feuerball zog seine Spur. Hunderte Menschen erlebten das Spektakel live mit, Dutzende Tür- und Autokameras filmten mit. 

Keine zwölf Stunden später erlebte ein Bewohner von Winchcombe, Gloucestershire, eine Überraschung. Er entdeckte in seiner Hauseinfahrt einen pechschwarzen Haufen, der im ersten Moment nach Kohlestaub aussah. In Wahrheit handelte es sich dabei um den gefallenen Meteoriten! 

"Einmaliges Ereignis"

Geistesgegenwärtig sammelte der Finder den Sternenstaub ein. Rund 300 Gramm landeten in einem Plastiksack und wurden dann den Forschern des Naturgeschichtlichen Museums (NHM) in London übergeben. Die sind über diesen gut erhaltenen Fund völlig aus dem Häuschen.

Fragment des Meteoriten aus Winchcombe in der englischen Grafschaft Gloucestershire.
Fragment des Meteoriten aus Winchcombe in der englischen Grafschaft Gloucestershire.
Natural History Museum London

"Ich war geschockt, als ich ihn gesehen habe und wusste sofort, dass es sich um einen sehr seltenen Meteoriten und ein einmaliges Ereignis handeln musste", schildert Richard Greenwood laut CNN. Er war der erste Wissenschaftler, der den kosmischen Brocken untersuchen durfte. 

Kohliger Chondrit

"Er sieht ein bisschen wie Kohle aus", fügt die Forscherin Ashley King hinzu. "Er ist wirklich schwarz, aber so viel weicher und wirklich fragil. Es ist so aufregend für uns, denn dieser Typ Meteorit ist so unglaublich selten und birgt wichtige Hinweise auf unsere Entstehungsgeschichte". 

Es handelt sich dabei nämlich um einen sogenannten kohligen Chondrit. Von den 65.000 bisher bekannten Meteoriten konnten nur rund 1.200 bei ihrem Weg durch die Atmosphäre beobachtet werden. Und aus diesen sind nur 51 vom selben Typ wie der jüngste Fund aus England.

Bausteine des Lebens

Kohlige Chondriten stammen aus uralten Asteroiden, aus der Zeit, in der die Planeten selbst entstanden sind. Sie bestehen aus einer Mischung aus mineralischen und chemischen Verbindung – darunter auch den Bausteinen des Lebens selbst: Aminosäuren. In seinem Inneren dürfte es auch Wassereis gegeben haben.

Meteoriten wie dieser, so vermuten Forscher, könnte Wasser auf unsere Erde gebracht haben. Ein weiterer kohliger Chondrit, der Flensburg-Meteorit aus dem Jahr 2019, lieferte den Nachweis für das bis dato früheste bekannte Vorkommen von flüssigem Wasser im jungen Sonnensystem. Womöglich könnte dieser jüngste Fund dabei helfen, das Rätsel um die Entstehung des Lebens auf der Erde zu lüften.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>28.12.2024: Brisante Millionenpleite: Zittern um 500 neue Wohnungen.</strong> Über das Vermögen einer Tochter der SÜBA AG wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Wie geht es nun mit dem "Maximilium am Stadtpark" weiter? <a data-li-document-ref="120080351" href="https://www.heute.at/s/brisante-millionenpleite-zittern-um-500-neue-wohnungen-120080351">Die Details &gt;&gt;&gt;</a>
    28.12.2024: Brisante Millionenpleite: Zittern um 500 neue Wohnungen. Über das Vermögen einer Tochter der SÜBA AG wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Wie geht es nun mit dem "Maximilium am Stadtpark" weiter? Die Details >>>
    Sascha Trimmel