Wien
Arzt kommt in Wien jetzt auch per App
Mediziner bieten online Hilfe an. In der Ameisapotheke (Wien-Penzing) gibt es ein eigenes Beratungszimmer für Online-Patienten.
Gerade für ältere Menschen und Risikopatienten ist es in Coronazeiten wichtig, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Ein neues Telemedizin-Pilotprojekt der ÖGKK bietet dabei nun Hilfe an. 15 Ärzte der "drd doctors" können bei Beschwerden online per App befragt werden. Bei Bedarf wird ein Rezept direkt auf das Smartphone oder in eine gewählte Apotheke geschickt. Sind Untersuchungen nötig, erhalten die Benutzer die Überweisung ebenfalls gleich auf das Handy.
Arzt und Apotheker in einem Paket
Arzt und Apothekerberatung gibt es nun auch in einem Paket. In der Ameisapotheke in der Linzer Straße 140 (Wien-Penzing) wurde ein Beratungszimmer eingerichtet. Hier können online Ärzte konsultiert werden. Das Fachpersonal hilft mit der Technik, bietet auch Blutdruckmessungen oder Medikationsmanagement an. Das Service ist Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr verfügbar. "Wir tragen dazu bei, dass gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie die laufende Betreuung älterer Menschen und Risikopatienen ohne Unterbrechung gegeben ist", so Apotheker Andreas Berger.
Vielen kann online geholfen werden
Alexandra Lang-Adolph, Allgemeinmedizinerin mit einer Wahlarztpraxis in Wien, ist eine der 15 Ärzte von "drd doctors online": "Aus Erfahrung wissen wir, dass vielen Patienten mit der Beratung über Videotelefonie sehr gut geholfen werden kann. Sie können ihre gesundheitlichen Sorgen unmittelbar besprechen und ersparen sich möglicherweise den Weg in eine Ordination. Wenn aber telemedizinisch keine medizinisch sichere Diagnose gestellt werden kann, sondern weitere Untersuchungen zur Abklärung notwendig sind, können Patienten auf Wunsch auch gleich im Zuge des Telefonats einen Termin ver-einbaren", erklärt die Medizinerin.
Die App von drd doctors online ist laut ÖGGK ein Online-Tool, für das ein Datenschutzgutachten vorliegt. Die Daten werden in einer privaten Gesundheitsakte verschlüsselt und nur für den behandelnden Arzt einsehbar verwaltet. "Die Patienten haben großes Vertrauen in virtuelle Angebote entwickelt. Wenn diese von der hohen Kompetenz der Apotheker einerseits und der unbestrittenen Expertise der ÄrztInnen andererseits getragen werden, bringt Telemedizin zweifellos große Vorteile", so Patientenanwalt Gerald Bachinger dazu.