Politik
Auch SPÖ beschwerte sich über "Langschläfer"
Kanzler Kurz kritisierte, dass "immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten". Die SPÖ tobt, aber aus ihren Reihen kamen in der Vergangenheit ähnliche Töne.
Im Zuge der Regierungsklausur am Donnerstag und Freitag in Mauerbach (NÖ) ließ Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) einen Sager vom Stapel, der ihm viel Kritik aus Richtung Wien und SPÖ einbrachte: "Ich glaube nicht, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten, und in immer mehr Familien nur mehr die Kinder in der Früh aufstehen, um zur Schule zu gehen."
Er reagierte damit auf die Ansage der Wiener rot-grünen Koalition reagiert, die neue Mindestsicherung in der Bundeshauptstadt nicht umsetzen zu wollen.
Große Empörung war die Folge. Der Hashtag #WienStehtAuf trendete auf Twitter, die Wiener SPÖ startete eine Kampagne gegen den Bundeskanzler. Blöd nur: Auch SPÖ-Politiker haben sich in der Vergangenheit über "Langschläfer" beklagt.
Das sagten SPÖ-Politiker
Wiens Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) hatte im September im Gespräch mit der "Kronen Zeitung" folgendes gesagt: "Brennpunktschulen haben mehr Schüler, die die Sprache nicht ordentlich können und daheim keine Unterstützung bekommen, vielleicht sogar die einzigen sind, die in der Früh aufstehen."
Und auch der Ex-SPÖ-Chef Christian Kern äußerte sich ähnlich, wenn auch in abgewandelter Form. "Bei unserer Klientel ist teilweise der Eindruck entstanden, dass wir früher für jene da waren, die um sechs Uhr früh arbeiten gehen - und jetzt nur noch für jene, die um sechs Uhr früh ihr erstes Bier öffnen", so Kern im Juni 2016 zum "Profil".
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(red)