Österreich
KH Nord kein Einzelfall: "Druide" heilte Autobahn
In Österreich greifen auch eigentlich seriöse Einrichtungen gelegentlich auf Wunderheiler zurück – zum Beispiel zur Akupunktur von Autobahnen!
Das ganze Land wundert sich über die "energetische Reinigung" des noch unfertigen und weit über dem veranschlagten Budget liegenden Krankenhaus Nord. Budget ist ein gutes Stichwort: Der "Schutzring" um das KH Nord ("Heute" liegt das Protokoll vor) kostete 95.000 Euro.
Diese Summe überwies der Krankenanstaltenverbund (KAV) an den durchführenden "Bewusstseinsforscher" Christoph Fasching. Für die geleistete "Immobilien-Optimierung".
Nach Bekanntwerden des Auftrags reagierte der KAV am Donnerstagnachmittag. Die Innenrevision sei bereits beauftragt worden, um Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zu untersuchen, teilte KAV-Direktor Herwig Wetzlinger in einer Aussendung mit.
Auch Asfinag setzte auf Esoteriker
Blickt man einige Jahre zurück, muss man sich über die Asfinag wundern. In einem Artikel für den "Standard" aus dem Jahr 2008 beschreibt Wirtschaftwissenschaftler Ulrich Berger, der sich gegen die Verbreitung von Pseudowissenschaften einsetzt, wie Autobahnen mit Wünschelrutengängern sicherer gemacht werden sollten.
So habe ein "Druide" ein Stück der A9 "entschärft", auf dem sich Unfälle häuften – durch die Aufstellung von weißen Quarzblöcken links und rechts der Fahrbahn. Eine Akupunktur der Autobahn, sozusagen. Die Zahl der Unfälle ging laut Asfinag zurück. Damit war aber noch nicht Schluss: Ein anderer "Experte" vergrub entlang der Arlberg-Schnellstraße Steine im Boden, um den störenden Kraftfeldern entgegenzuwirken.
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(lu)