Österreich
BZÖ will schikaniertem Lehrer Anwalt stellen
Er wolle dem Pädagogen einen "Top-Anwalt zur Seite stellen", erklärte BZÖ-Wien-Chef Schwingenschrot in einer Aussendung.
Die Aufregung um die schockierenden Videos aus der HTL Ottakring nimmt nicht ab und bekommt sogar eine politische Dimension. Nachdem die FPÖ in dem "respektlosen Verhalten" der Schüler ein "Scheitern der rot-grünen Bildungs- und Integrationspolitik"ortet, will nun auch das BZÖ dem betroffenen Lehrer beistehen.
"Das BZÖ Wien stellt sofort, bei Bedarf und wenn gewünscht, dem Lehrer einen Top-Juristen zur Seite", heißt es seitens des Landesparteiobmanns Dietmar Schwingenschrot in einer Aussendung. Parteianwalt Wolf Georg Schärf stehe dem Mann für "kostenlose Rechtsberatung" zur Verfügung.
Auch Schwingenschrot spart nicht mit Kritik: "Es kann nicht sein, dass der Wiener Stadtschulrat und auch der Herr Schuldirektor der HTL einen Kollegen im Regen stehen lassen und der aggressive Schüler in der Opferrolle ist."
"Eindeutig Grenze überschritten"
Auslöser der Affäre waren mehrere Videoclips. Auf einem davon ist zu sehen, wie ein Lehrer im Streit mit einem Schüler diesen anspuckt. Der Bursch verliert daraufhin die Nerven und stößt den Lehrer gegen die Tafel.
"Der Lehrer hat hier eindeutig eine Grenze überschritten, die er nicht hätte überschreiten sollen", so Direktor Johannes Bachmair. Die Konsequenz: Der Lehrer muss die HTL mit Ende des Schuljahres verlassen.
In sozialen Medien und auch von den Parteien wird aber viel Kritik an dieser Entscheidung laut. Vor allem, weil weitere Clips zeigen, dass der Mann von seinen "Schützlingen" auf äußerst respektlose Art behandelt und auch drangsaliert wurde. So wurde er mit Gegenständen beworfen, von mehreren Burschen bedrängt und immer wieder verspottet, während Mitschüler das Geschehene mitfilmten – "Heute.at" berichtete.
(red)