Österreich
Zirngast: "Wir werden angeschrien, bedroht"
Der österreichische Autor und Journalist Max Zirngast (29) sitzt in der Türkei in Haft. In seinem ersten Brief aus dem Gefängnis schildert er, wie es ihm geht.
Die türkische Anti-Terror-Polizei hat den Journalisten Max Zirngast aus der Steiermark am 11. September verhaftet. Seitdem sitzt er in einem türkischen Gefängnis. Lesen Sie hier mehr über die Hintergründe.
Was ihm genau vorgeworfen wird, ist unklar. Anklageschrift gibt es noch keine, alles deutet aber darauf hin, dass er aufgrund seiner politischen Ansichten festgenommen wurde. Die "Free Max Zirngast Solidaritätskampagne" kämpft seitdem öffentlichkeitswirksam für seine Freilassung.
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Erster Brief aus der Haft
In einem ersten langen Brief schildert Zirngast nun wie es ihm in der Haft geht. Er beschreibt, wann er aufsteht, ins Freie darf, Duschen muss. Auch die strengen Bedingungen, zu denen er Schreibzeug, Obst und Gemüse oder Bücher kaufen (bzw. leihen) darf, werden erläutert.
Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Was er schon in einer früheren Botschaft betonte, schwingt auch in seinem langen Brief mit. Zirngast nutzt die Zeit, um viel zu lesen und zu schreiben. Seine politischen Ansichten haben sich nicht geändert.
Wärter bedrohten ihn
Fast könnte man denken, es ist alles nicht so schlimm. Doch dann schildert der Südsteirer, dass er auch schikaniert wird. Als er in seinen derzeitigen Gefängnistrakt (Sincan 2) kam, hätten ihn die Wächter schon am ersten Tag grundlos angeschrien. "Wir wurden bedroht: 'Macht keine Faxen, sonst...'", schreibt Zirngast.
Dabei sei das doch gar nicht seine Absicht. Bei seinen Unterstützern bedankt er sich in dem Brief mehrmals und schließt mit: "Noch einmal großen Dank und viele Grüße an alle. Passt sehr gut auf euch auf, ich umarme euch."
Den gesamten Brief können Sie hier nachlesen.
Fotos: Erdogan zu Besuch in Deutschland
(red)