Österreich
Waldhäusl zur Schließung: "Sind keine lieben Kinder"
Das Projekt in Drasenhofen wurde gestoppt. FPÖ-Landesrat Waldhäusl versteht die Aufregung jedoch nicht.
Am Vormittag verteidigte FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl noch die Zustände im Asylquartier Drasenhofen. Am Abend wurde plötzlich die Notbremse von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) gezogen.
Das Asylquartier wurde laut einer Stellungnahme vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung einer Prüfung durch die Kinder- und Jugendanwaltschaft unterzogen. Das Urteil ist mehr aber schlecht als recht ausgefallen: So sei die Unterkunft aus jugendrechtlicher Sicht im derzeitigen Zustand nicht geeignet.
Jugendliche haben Asylheim bereits verlassen
Für Waldhäusl ist die Kritik nicht verständlich. In der ZiB2 erklärte er, dass das Projekt offenbar deshalb gestoppt wurde, weil die "Toiletten verschmutzt" oder "die Wände zu kahl" seien. Den Verdacht auf Freiheitsberaubung wies der Landesrat entschieden zurück: "Das ist falsch!" Die Jugendlichen dürften das Heim verlassen, wann immer sie möchten. Einzige Voraussetzung: Eine Begleitperson muss mit. Und zwar zum Schutz für die Bevölkerung.
Denn wie Waldhäusl erklärt: "Das sind keine lieben Kinder." Unter den Jugendlichen finden sich laut dem Politiker "Männer", die teilweise bereits verurteilt wurden. Aus diesem Grund hätte man "die Unruhestifter" auch von den anderen Quartieren getrennt. Nur so könnte man anderen Asylwerber helfen, sich zu integrieren.
Die Landeshauptfrau erklärte zuvor auf Facebook: "Ich danke der Kinder- und Jugendanwältin für die genaue Prüfung. Ihre Empfehlungen sind unverzüglich umzusetzen. Ich habe den zuständigen Landesrat informiert und mit der Bezirkshauptfrau gesprochen, die die entsprechenden Maßnahmen sofort einleiten wird." Mittlerweile haben alle Jugendlichen das Asylheim verlassen und wurden in andere Quartiere untergebracht.
(slo)