Österreich

Sexualkundeverein aus Schulen verbannt

Der Verein TeenSTAR wollte in den Klassenzimmern die Schüler aufklären. Doch die Inhalte werden nun als "bedenklich" eingestuft.

Heute Redaktion
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(Symbolbild)
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Bild: picturedesk.com

Homosexualität kann "geheilt" werden und Masturbation ist mit Drogen gleichzusetzen - das sind jedenfalls die Sichtweisen des Aufklärungsvereins TeenSTAR. Seit mehr als zehn Jahren werden die Sexualpädagogen in die Klassenzimmer des Landes eingeladen, um die Schüler aufzuklären. Alleine in diesem Jahr gaben sie über 100 Workshops. In ihnen soll den Kindern Freundschaft, Liebe und Sexualität vermittelt werden, heißt es auf der Homepage des Vereins.

Eine Salzburgerin meint aber, dass die Wahrheit ganz anders aussehe. Sie wollte sich bei TeenSTAR ausbilden lassen. Als sie dann die Lehrinhalte zu Gesicht bekam, wurde sie stutzig. Gegenüber dem ORF erklärt sie, dass die Kinder eher "missioniert" würden. Mit Sexualkunde hätte der Workshop nichts zu tun.

So wird zum Beispiel erklärt, dass Homosexualität mittels Therapie geheilt werden könnte. Vor Selbstbefriedigung wird gewarnt. Dadurch würde man ein geringes Selbstwertgefühl erhalten. Sex vor der Ehe sei verboten. Auch werden klischeehafte Rollenbilder vermittelt: Männer würden bei einer Aggression eher Raufen, als Frauen. Diese würden nämlich meckern.

Politik handelt

Nun schaltet sich auch die Politik ein. Die Grünen fordern in einer Aussendung, dass die Bundesregierung gegen den Verein vorgehen muss. Ewa Dziedzic, Bundesrätin und Sprecherin der Grünen Andersrum Österreich, sagt: "Homophobe Propaganda darf keinen Platz an Österreichs Schulen haben."

Auch die SPÖ zeigt sich schockiert über die fragwürdigen Workschops. Für Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner, der gemeinsam mit SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid schon im Juli eine erste parlamentarische Anfrage zu diesem Verein an den Bildungsminister gerichtet hat, ist klar: "Derart fragwürdige Workshops haben in Schulen absolut keinen Platz. Die Politik muss rasch handeln, wenn im 'Aufklärungsunterricht' beispielsweise von Homosexualität als Identitätsproblem gesprochen wird."

Bereits am Dienstag hat das Bildungsministerium angekündigt, dass man noch im November den Schulen die Zusammenarbeit mit TeenSTAR untersagen werde.

(slo)