Österreich

"Wir hörten die Schreie, alles war voll Blut"

Heute Redaktion
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Blutige Szenen am Dienstag in Wien: Ein Unbekannter stach auf offener Straße zwei wildfremde Frauen nieder. Gastronom Özkan O. und seine Mitarbeiter leisteten Erste Hilfe.

"Ich hörte, wie eine Frau verzweifelt um Hilfe schrie. Als ich beim Fenster meiner Pizzeria rausschaute, sah ich meine Nachbarin blutüberströmt über die Straße laufen", erzählt Özkan O. im Gespräch mit "Heute".

Der 45-jährige Gastronom und seine Mitarbeiterin Fatima stürmten sofort aus dem Restaurant, um der verletzten Frau zu helfen. "Sie blutete stark im Nackenbereich. Wir haben mit Tüchern auf die klaffende Wunde gedrückt. Alles war voller Blut", schildert Fatima.

"Wir mussten zwanzig Minuten lang auf den Krankenwagen warten. Ich bin dann in die Polizeiinspektion gelaufen und habe erzählt, was passiert ist", so der "Casa Frascati"-Chef: Ein Unbekannter hatte dem 40-jährigen Opfer aus heiterem Himmel mit einem scharfkantigen Gegenstand, möglicherweise einer zerbrochenen Bierflasche, ins Genick gestochen.

Doch das sollte nicht die einzige Bluttat an diesem Abend bleiben: Wenig später ging der Mann am Humboldtplatz auf eine schwangere 21-Jährige, die mit ihrer Mutter unterwegs war, los und stach ihr in die Brust. Daraufhin sackte die Frau auf der Straße vor dem Humboldt-Park zusammen.

Wieder war es ein Mitarbeiter von Özkan O., der dem verletzten Opfer sofort zu Hilfe kam: "Ich habe mir mein T-Shirt vom Leib gerissen und es ihr auf die Wunde gedrückt", schildert Osman. Bei dem Täter soll es sich um einen etwa 25 Jahre alten Mann mit dunklen, kurzen Haaren handeln. Er soll etwa 1,75 Meter groß sein. Die Opfer kennen weder den Angreifer noch einander.

Am Mittwochnachmittag wurden die Frauen befragt. Ihr Gesundheitszustand war stabil, auch das Baby der schwangeren Frau ist nicht gefährdet. Die Polizei war bis Redaktionsschluss noch auf der Jagd nach dem Phantom. Das Landeskriminalamt ermittelt wegen Verdachts auf zweifachen Mordversuch.