Österreich

Drei Festnahmen bei rechtem Bleiburg-Treffen

Beim unstrittenen Gedenktreffen im Bleiburg wurden am Samstag drei Personen festgenommen, es gab mehrere Anzeigen.

Heute Redaktion
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Bei Treffen in Bleiburg, Kärnten, wird des Massakers an mit dem Nazi-Regime verbündeten Ustascha-Kämpfern durch jugoslawische Partisanen gedacht. Dort versammeln sich alljährlich Rechtsextreme aus ganz Europa. Es werden reichlich Fahnen und Symbole der faschistischen kroatischen Ustascha gezeigt. Seit längerem wird ein Verbot gefordert.
Bei Treffen in Bleiburg, Kärnten, wird des Massakers an mit dem Nazi-Regime verbündeten Ustascha-Kämpfern durch jugoslawische Partisanen gedacht. Dort versammeln sich alljährlich Rechtsextreme aus ganz Europa. Es werden reichlich Fahnen und Symbole der faschistischen kroatischen Ustascha gezeigt. Seit längerem wird ein Verbot gefordert.
Bild: picturedesk.com

Etwas mehr als 10.000 Teilnehmer versammelten sich am Samstag am Loibacher Feld in der Nähe von Bleiburg. Sie gedenken - wie jedes Jahr - dem "Massaker von Bleiburg". Dahinter verbirgt sich jedoch eine "Verherrlichung des mit den Nazis kollaborierenden Ustascha-Systems bzw. des faschistischen kroatien NDH-Staates, verantwortlich für den Massenmord an Juden, Roma und Sinti, Serben und Regimegegnern", erklärt der Grüne Abgeordnete Karl Öllinger.

Erstmals fand heuer auch eine Gegendemonstration statt (100 Teilnehmer), die jedoch weit weg vom Treffen veranstaltet wurde. 300 Polizisten waren insgesamt im Einsatz.

Die Veranstaltung kann nicht so einfach verboten werden, heißt es vonseiten der Behörden. Denn es sei offiziell eine kirchliche Feier für die Opfer des Massakers von Bleiburg.

Das Loibacher Feld bei Bleiburg
war im Mai 1945 Schauplatz tragischer Ereignisse: slowenische, kroatische und serbische Soldaten, die an der Seite Hitler-Deutschlands gekämpft hatten und sich in Kärnten den britischen Truppen bereits ergeben hatten, wurden dort den kommunistische Partisanenverbänden Jugoslawiens übergeben. Zehntausende starben in der Folge bei Märschen und bei Massakern.

Weil das Gedenken an diese Opfer während der Zeit des Kommunismus in Jugoslawien verboten war, gewann das Loibacher Feld in Bleiburg immer mehr an Bedeutung für die Hinterbliebenen, weil dort auf einem Privatgrundstück eine große Gedenkstätte für die Opfer errichtet wurde. An den Gedenkfeiern nehmen seit den 1990er-Jahren immer wieder Spitzenrepräsentanten von Kirche und Politik in Kroatien teil.

Bei den Veranstaltungen werden allerdings auch regelmäßig Personen gesichtet, die durch das Tragen von Ustascha-Uniformen und faschistische Abzeichen und Embleme ebenso wie den Hitler-Gruß auffielen.

Anzeigen, Festnahmen

Laut Augenzeugen wurden mehrere Personen mit verbotenen Abzeichen auf dem Loibacher Friedhof gesichtet. Jemand soll auch einen Hitlergruß gemacht haben. Drei Personen wurden laut dem "ORF" festgenommen, es gab zwei Anzeigen wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz.

Die Veranstaltung löste sich am Nachmittag langsam auf, wohl auch, weil es bereits donnerte und Gewitter drohten. (red)