Life

Nach Weihnachten: Wohin mit dem Christbaum?

Nach den Weihnachtsfeiertagen will der Christbaum entsorgt werden. Dabei gibt es gute und weniger gute Optionen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Das Weihnachtsfest ist vorbei: Alle Kekse wurden weggenascht, Geschenke sind geöffnet und der Punsch ist auch alle. Der prächtig geschmückte Christbaum bleibt über die Feiertage noch ein bisschen in der Wohnung stehen. Viele warten bis zum Dreikönigstag oder noch länger. Eine Frage stellt sich in jedem Fall: Was soll man mit dem mittlerweile trockenen und leicht entzündbaren Baum tun?

Die fachgerechte Entsorgung

Die simpelste (und gleichzeitig am häufigsten genutzte) Möglichkeit ist die fachgerechte Entsorgung. Das bedeutet nicht in den Restmüllbehälter oder irgendwo auf der Straße, sondern bei einer der zahlreichen Christbaumsammelstellen, die durch ein Schild gekennzeichnet sind. In Wien werden diese heuer am 27. Dezember eingerichtet und stehen bis zum 14. Jänner 2018 zur Verfügung. Wer dieses Zeitfenster verpasst, kann den Christbaum ganzjährig auf Mistplätzen entsorgen. Die MA 48 hat online eine Übersicht aller Christbaumsammelstellen zur Verfügung gestellt. Dabei sollten Sie darauf achten, Lametta und anderen Schmuck vor der Entsorgung zu entfernen.

Was passiert mit den entsorgten Bäumen?

Zu Christbaumsammelstellen gebrachte Bäume werden in Wien verbrannt und so zu klimaneutraler, sauberer Energie in Form von Strom und Fernwärme umgewandelt. Die produzierte Energie der verbrannten Christbäume von Weihnachten 2016 reichte laut MA 48 aus, um einen Monat lang etwa 975 Haushalte mit Strom und 2.280 Haushalte mit Fernwärme zu versorgen. Damals wurden mehr als 160.000 Christbäume zu den Sammelstellen gebracht. Das entspricht einem Gewicht von über 698 Tonnen.

Lieber nicht als Tierfutter

Alljährlich dürfen sich die Elefanten im Tiergarten Schönbrunn auf ein Festessen der besonderen Art freuen. Zum Jahresbeginn gibt es einen Christbaum-Snack! Dabei handelt es sich aber nicht um Bäume aus Privathaushalten. Der Baum von Kultur- und Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn wird fachmännisch gefällt, zerkleinert und den Elefanten gespendet.

Der eigene Christbaum sollte aber nicht selbstständig an Wildtiere oder Pferde verfüttert werden. Besonders Pferde reagieren enorm sensibel auf Gifte in den Bäumen. Die Folgen können teilweise erst Jahre später und mit verschiedenen Befunden nachgewiesen werden. Christbäume enthalten ätherische Öle, die Lähmungserscheinungen und Reizungen im Verdauungstrakt von Pferden hervorrufen können. Im Zweifel den Baum also lieber zur nächsten Sammelstelle bringen, als ihn zu verfüttern.

Hilfreich für den Garten

Gartenbesitzer sollten den Baum nicht vorschnell entsorgen, denn er kann noch sehr nützlich sein. Abgetrennte Zweige eignen sich hervorragend zum Abdecken von Blumenbeeten, um die empfindlichen Blumenzwiebeln vor Frostschäden zu schützen. Dabei spielt es auch keine Rolle, wenn die Zweige nur noch wenige Nadeln tragen – einfach mehrere Schichten auslegen. Neben dem Frostschutz verhindern sie übrigens auch, dass die bodennahe Luft an Feuchtigkeit verliert, und bewahren die Zwiebeln vor der trockenen Winterluft.

Lustig, aber nicht empfehlenswert

Die Ikea-Werbung hat es schon vorgemacht, in unseren Breitengraden ist es aber nicht empfehlenswert: die Baumplünderung zum St. Knut-Tag. Der Feiertag wird am 13. Jänner gefeiert, dem letzten Tag der Weihnachtszeit in Skandinavien. In feierlicher Atmosphäre wird der Baum geplündert (er ist oft mit Süßigkeiten geschmückt) und anschließend aus dem Fenster geworfen. In Wien können Bäume zwar bis zum 14. Jänner zu Sammelstellen gebracht werden, doch einen Baum durchs Fenster auf die Straße zu werfen wäre wohl mit Unverständnis und Sicherheitsrisiken verbunden.

(lu)