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Für Menschen tödliche Hasenpest auf Vormarsch
In Österreich werden plötzlich Fälle einer gefährlichen Infektionskrankheit bekannt. Die Hasenpest kann auch für Menschen tödlich verlaufen.
Funde toter Hasen beunruhigen die Spaziergänger am Bodensee. Die Tiere verendeten an der Hasenpest, auch Tularämie genannt, berichtet "vol.at". Die verendeten Tiere sollten keinesfalls angefasst werden: Die Krankheit ist auf Menschen übertragbar und kann tödlich enden, schreibt das Gesundheitsministerium (BMASK).
Schon in den vergangenen Jahren wurden bei Friedrichshafen und im ganzen Bodenseeraum tote Tiere mit dem tödlichen Erreger gefunden. Die Hasenpest ist laut dem dem Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf dem Vormarsch. 2015 gab es demnach in der Schweiz 50 registrierte Fälle von Tularämie. Seit 2004 besteht auch bei den Eidgenossen eine Meldepflicht. "Tote Tiere, bei denen Verdacht auf gefährliche Infektionskrankheiten besteht, werden jeweils zur Untersuchung ins Labor nach Bern geschickt", so der Schweizer Amtsleiter Roman Kistler von der Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Thurgau.
Im nordöstlichen Flachland Österreichs befindet sich ein aktiver Tularämie-Naturherd, der mit den Endemiegebieten in der Slowakei und Tschechien entlang den Flüssen March und Thaya zusammenhängt. Sporadisch wurde die Tularämie auch in der Steiermark (bei Feldhasen) und in Oberösterreich (bei Menschen) nachgewiesen, informiert das Gesundheitsminsterium.
Bereits wenige Erreger genügen
Eine Tularämie äußerst sich beim Menschen durch Symptome wie Fieber, fortschreitende Entzündung der Eintrittsstelle sowie Lymphknotenschwellungen und kann unbehandelt in 2 bis 10 Prozent der Fälle einen tödlichen Verlauf nehmen, schreibt das BMASK. Je nach Verlauf führt die Krankheit auch zu offenen Wunden oder Geschwüren. Weitaus gefährlicher ist jedoch der Verlauf, bei dem das Bakterium die inneren Organe befällt.
Hunde vor Kontakt schützen
Die Übertragung auf andere Tiere oder den Menschen erfolgt meist durch Zecken- oder Insektenstiche, durch direkten Kontakt mit kontaminierter Umgebung oder erkrankten Tieren, beim Verzehr von deren ungenügend erhitztem Fleisch sowie durch Einnahme beziehungsweise Einatmen von verseuchtem Wasser und Staub. Bereits wenige Erreger können eine Erkrankung auslösen. Hundehalter sollten den Kontakt zwischen Hund und totem Tier unbedingt meiden. Kleine Nagetiere sind ebenso besonders anfällig für eine Infektion. Auffällige Tiere sollten den Behörden gemeldet werden.
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(tso)