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Sind Insekten das Superfood der Zukunft?
Können Sie sich vorstellen, Insekten zu essen? Die kleinen Krabbler sollen von ihrem Image der Mutprobe weg und fix auf den Speiseplan wandern.
Die EU stuft essbare Insekten derzeit noch als "Novel-Food" ein, da bei uns keine nennenswerten Mengen verzehrt werden. Erst 2020 muss ein Zulassungsverfahren durchlaufen werden, in Österreich wurden am Donnerstag neue Leitlinien für den Verkauf erlassen.
In Asien der Hit
In asiatischen Ländern sind Mehlwürmer, Heuschrecken und Co. längst am Speiseplan etabliert. Sie sind nährstoffreich und noch dazu ressourcen- und umweltschonend in der Züchtung. Gesundheitsorganisationen rechnen damit, dass die Menschheit in Zukunft nicht mehr ohne Insekten als Nahrungsquelle auskommen wird.
Neues Superfood
Gut schmecken sollen die Krabbeltiere obendrein. Mehlwürmern etwa wird ein nussig-rauchiger Geschmack nachgesagt, der an Speck oder gebratene Pilze erinnert. Der Eiweißgehalt ist höher als der von Fleisch, zusätzlich enthalten sie so gut wie kein Fett. Ballast- und Mineralstoffe, Vitamin B1, B2, B12, Zink, Eisen und Magensium sind ebenfalls drin.
Reich an Eiweiß und Vitaminen, dabei fettarm und umweltschonend? Das klingt wie der Traum eines jeden Food-Bloggers.
Image-Wandel notwendig
Die Firmengründerin Katharina Unger hat die Idee des Insektenverzehrs nach einem Besuch in Hongkong zum Beruf gemacht. Sie entwickelte ein sogenanntes "Insektenhotel" für zuhause, mit dem sich wöchentlich 500 Gramm Mehlwürmer züchten lassen.
Doch können sich Heuschrecken und Co. tatsächlich bei uns durchsetzen? Insekten-Fans glauben daran. Schließlich hätten auch andere Lebensmittel einen Image-Wandel hinter sich. Erdäpfel zum Beispiel galten als Essen für die Armen, Sushi war nur für die japanische Arbeiterklasse gut genug und Hummer galten als "Kakerlaken der Meere". (csc)