Ukraine
Ukraine-Drohne explodiert in Russland – Kreml reagiert
Eine vermutlich in der Ukraine gestartete Sowjet-Drohne ist am Sonntag knapp 200 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt und explodiert.
Bei der Explosion in Kirejewsk bei Tula seien drei Menschen verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS. An mehreren Gebäuden sei erheblicher Sachschaden entstanden.
Fotos der internationalen Nachrichtenagentur Reuters zeigen mindestens zwei beschädigte Einfamilienhäuser in deren Garten sich mehr als ein Dutzend Männer in Militäruniform aufhalten:
Bei der Drohne handelt es sich nach Angaben russischer Ermittler um eine Tu-141 "Strisch" ("Mauersegler"). Die in den 1970er-Jahren entwickelte Drohne diente ursprünglich zur Aufklärung, soll aber von den ukrainischen Streitkräften zur sogenannten Kamikaze-Drohne mit Sprengsätzen umgebaut worden sein.
Kreml reagiert
Der Kreml hat zu dem Vorfall selbst Stellung genommen. "Das Kiewer Regime hat versucht, russisches Territorium mit Hilfe einer Tu-141-Drohne anzugreifen", schrieb das Verteidigungsministerium in seinem Telegram-Kanal. Das Luftverteidigungssystem habe die Drohne lokalisiert, "Pole 21 hat einen Impuls abgeben, wodurch ihr Navigationssystem deaktiviert wurde", heißt es darin.
Pole 21 ist ein Störsender, der GPS-, Galileo-, Glonass- und Beidou-Satellitennavigationssysteme neutralisieren soll. Infolgedessen habe die Drohne die Orientierung verloren und sei in der Nähe von Kirejewsk abgestürzt.
Spezialisten des Verteidigungsministeriums, des Ministeriums für Notsituationen und der Strafverfolgungsbehörden seien vor Ort, um die Trümmer zu bergen und zu analysieren.
Brisanter Vorfall in Kroatien
Es ist nicht die erste Drohne dieses Typs aus alten Sowjetbeständen, die die Russen vom Himmel geholt haben wollen. Ein Vorfall mit einer Tu-141 in Kroatien ist aber besonders in Erinnerung geblieben. Kurz nach Beginn der russischen Invasion, ist am 10. März 2022 gegen Mitternacht eine solche Drohne vor einem Studentenheim in Zagreb vom Himmel gestürzt:
Obwohl die ukrainische Armee jede Verbindung abstritten, deutete alles daraufhin, dass das Fluggerät in der Ukraine gestartet war und dann wohl durch einen Navigationsfehler anstatt nach Russland Richtung Kroatien abdrehte. Nach 550 Kilometern, auf denen sie auch Rumänien und Ungarn überflog, dürfte dann der Sprit ausgegangen sein. Verletzt wurde niemand.
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