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Nächster YouTuber filmt Leichen in Japan-Wald

Heute Redaktion
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Und ein weiterer YouTube-Star, der für gute Klick-Zahlen den Anstand über Bord wirft, hat ein Video im japanischen Suizid-Wald Aokigahara gedreht. Fans sind nicht erfreut.

Der indonesische Rapper und YouTuber Qorygore steht im Mittelpunkt einer Kontroverse, nachdem er – seinem Idol Logan Paul nacheifernd – Japans bekannten "Selbstmordwald" Aokigahara besucht hatte, um dort ein an pietätloses Video zu drehen.

Im mittlerweile von YouTube gelöschten Clip ist zu sehen, wie Quory zusammen mit einer Gruppe von Freunden auf der Suche nach den toten Körpern von Selbstmordopfern das Gebiet, das als einer der weltweit "beliebtesten" Orte für Suizid gilt, durchstreift. Ganz im Stil des US-Vlogger-Megastars Logan Paul, der Anfang des Jahres den Shitstorm seines Lebens dafür einheimste.

Berufswunsch: Logal Paul 2.0

Während einige YouTuber in der Vergangenheit in Aokigahara harmlose Erkundungsvideos gedreht haben, wurde Logan Pauls Clip – bei dem es schlicht und einfach darum ging, einen Toten zu finden – zum Symbolbild von allem, was mit der Internet-Fame-Generation falsch läuft.

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Doch anstatt abzuschrecken, trat die Kontroverse auch eine Welle von Nachahmern los. Das Video, das auf Qorygores Kanal hochgeladen wurde, beginnt mit den Worten: "Keine Leichen, kein Spaß!" und Qory lässt keinen Zweifel daran, woher er seine Inspiration dazu hat: "Ich bin den ganzen Weg nach Japan gekommen. Das ist Logan Paul 2.0!", ruft er stolz in die Kamera.

Der Selbstmordwald ist kein Vergüngungspark

Das Video erhält in nur zwei Tagen über 600.000 Aufrufe, bevor YouTube es löscht. Der Shitstorm, der über den Indonesier – der sich kichernd und völlig respektlos gegenüber den Toten verhält – hört dennoch nicht auf. Auf Twitter sind die Fans enttäuscht: "Schon nach den ersten zwei Minuten weiß man, wie geschmacklos Qorygores Video ist. Er tut so, als wäre er im Disneyland und es mangelt ihm an jeglichem Respekt. Er ist einfach ein Idiot, fast schlimmer als Logan Paul!"

Anstatt sich zu entschuldigen oder zumindest auf kritische Stimmen direkt einzugehen, lässt sich Qory im Podcast seines YouTube-Kollegen Eno Bening über den Shitstorm aus und entdreistet sich nicht, darauf zu bestehen, dass seine Aktion vollkommen legal und moralisch vertretbar gewesen sei. Er hätte schließlich eine Genehmigung zum Drehen im Wald erhalten und auch Leichen filmen dürfen ...

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(Tilllate)