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Tetris erlebt mit Effect eine Wiederauferstehung
Am 6. Juni 1984 erschien der Spieleklassiker Tetris auf der Bildfläche. Nun kann es endlich ein Ableger mit dem Original aufnehmen.
Tetris sorgte für allerlei Superlativen in der Videospielbranche. Unter anderem wurde der Titel über 100 Millionen Mal verkauft, für mehr als 65 Plattformen spielbar gemacht und so oft kopiert, dass man die verschiedenen Spiele gar nicht mehr zählen kann. Das Prinzip, verschiedene vom oberen Bildschirmrand herunterfallende Formen in möglichst lückenlosen Reihen anzuordnen, um sie verschwinden zu lassen, löste eine Spielsucht sondergleichen aus.
Doch seit 34 Jahren hatten alle Ableger etwas gemeinsam: keiner konnte dem Original, so simpel und steril es auch war, das Wasser reichen. Das ändert nun aber Tetris Effect für die PlayStation 4. Verantwortlich dafür sind das japanische Studio Resonair und der Publisher Enhance, Inc, wo Titel wie der Musik-Railshooter Rez oder das Puzzlegame Lumines zu bahnbrechenden Hits wurden. Selbiges gelingt dem Team nun einmal mehr mit Tetris Effects.
Im Kern bleibt Effect dem ursprünglichen Tetris-Gameplay treu. Noch immer müssen die Tetrominos – so werden die Bausteine in I-, J-, L-, O-, S-, T- und Z-Form genannt – gedreht, gestapelt und verschoben, um sie am unteren Rand in durchgehenden Reihen verschwinden zu lassen und Punkte zu sammeln. Neue Features gibt es aber doch, dazu zählen ein bombastischer Sound, effektreiche Animationen und eine sich verändernde Spielewelt.
Wie in der Lieblingsdisco
Effect fühlt sich wie Tetris in der Lieblingsdisco an. Laser schießen am Bildschirm umher, die Hintergründe verändern sich mit Leistung und Spielweise, selbst die Blöcke und Formen pulsieren im bunten Licht. Das klingt nervig, ist es aber nicht. Vielmehr verliert sich der Spieler in einer seltsamen Harmonie, verwächst mit der Musik und den Grafikeffekten.
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Im "Story"-Modus erlebt der Spieler eine faszinierende Reise durch die 30 Level, die immer schneller und schwieriger wird und das klassische Tetris-Erlebnis bietet. Wem, das nicht reicht, findet das Richtige für sich in den übrigen neun Modi. So gibt es Marathon-Herausforderungen ebenso wie jene, in denen bestimmte Zeilen aus einem Gebilde herausgelöst werden sollen. Wer ein PlayStation-VR-Headset hat, kann Tetris Effect sogar im VR-Modus zocken, wo allerdings die Übersicht etwas leidet. So lassen kleinste Kopfbewegungen das Spielfeld verrutschen und man hat seine Mühe, sich das Feld zurechtzuzoomen.
Tüpfelchen am Tetris-i
Für das Tüpfelchen am Tetris-i sorgt der Zonen-Modus. Je nach der Zahl der Zeilen, die man verschwinden lässt, kann eine Anzeige aufgeladen werden. Per Schultertaste löst man dann eine Zeitstoppfunktion aus, in der man die nächsten Züge detailliert planen kann. Der Vorteil: macht man nun eine oder mehrere Reihen voll, wandern die an den unteren Bildschirmrand und werden erst gelöscht, wenn der Zeitstopp vorbei ist. So sind gewaltige Punkteboni mit dem Löschen von bis zu 16 Reihen gleichzeitig möglich.
An was es Tetris Effect bisher noch fehlt, sind Motivationseffekte abseits des Gameplays. Erreichte Punkte und Stufen hätten mit Freischaltungen neuer Features verbunden können, statt einfach nur angezeigt zu werden. Und auch bei den Community-Events, bei denen jedes Wochenende alle Spieler an einem Gemeinschaftsziel arbeiten, wäre mehr drinnen, als nur einen Avatar freizuschalten. Ansonsten ist Tetris Effect eine hypnotische Wiederauferstehung des Originals, das nah an der Perfektion für eine neue Spielergeneration liegt – und ein ebensolches Suchtpotential bietet. (rfi)