Zahlreiche Krankenstände

Hohe Viruslast im Abwasser – Wien ist Corona-Loch

Die Corona-Zahlen steigen weiter, ein Abflachen der Welle ist nicht in Sicht. Vor allem in Wien wütet das Virus derzeit wie nie zuvor. 

Heute Life
Hohe Viruslast im Abwasser – Wien ist Corona-Loch
Die Abwasser-Kurve für Wien geht steil nach oben.
Ronald Zak / AP / picturedesk.com

11.155 Versicherte der Österreichischen Gesundheitskasse sind derzeit alleine in Wien aufgrund einer Corona-Infektion krank geschrieben. Das sind 3.000 Personen mehr als zum gleichen Zeitpunkt noch vor einem Jahr. Damit ist deutlich: Österreich – und vor allem Wien – steckt mitten in einer der höchsten Corona-Wellen.

Das belegen auch die Analysen des Abwassermonitorings. Dort ist anhand der Kurve Wien als ein ganz klarer Ausreißer nach oben zu sehen. Demnach wurde in der Hauptstadt Ende November noch eine Viruslast von 491,5 im Abwasser gemessen. Eine Woche später, am 5. Dezember, hatte sich die Viruslast mit 798,0 fast verdoppelt.

Neue Variante

"Wien hat die anderen gerade ein bisschen abgehängt. Warum das so ist, kann man aber nur schwer sagen", erklärt Molekularbiologe Ulrich Elling gegen über "Heute".

Ein möglicher Grund sei jedoch die neue, besonders ansteckende Variante JN.1, die gemeinsam mit den anderen Pirola-Varianten vor zehn Tagen bereits rund 35 Prozent des Infektionsgeschehens ausmachte. "Die Pirola-Varianten sind mittlerweile mit Sicherheit dominant geworden. Kann sein, dass Wien hier ein paar Tage voraus ist und die anderen Bundeländer demnächst ebenfalls anziehen." 

Weihnachten der Viren

Es sei anzunehmen, dass die Variante weiter zunimmt, und sich ausbreitet. "JN.1 wächst schneller als die anderen Varianten und verdoppelt sich quasi wöchentlich." Die offene Frage sei nun: "Was passiert jetzt? Wird die Welle nur breiter oder gibt es einen zweiten Peak oder gehen die Wellen jetzt direkt ineinander über?"

Es geht weiterhin überall hinauf und wird jetzt durch die Pirola-Varianten noch befeuert.

Wie auch immer die Antwort lauten möge, für Elling steht fest: "Es geht weiterhin überall hinauf und wird jetzt durch die Pirola-Varianten noch befeuert." Entsprechend würden die Infektionszahlen auch bis Weihnachten hoch bleiben, während sich das Influenza-Virus und RSV bereits daruntermische.

red
Akt.